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1. Vom Interregnum bis zum Westfälischen Frieden - S. 12

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 12 — er die Finanzen, ließ in seiner Hauptstadt Prag herrliche Bauwerke entstehen, so den Dom, die Burg auf dem Hradschin und die Karlsbrücke, sorgte im ganzen Lande für Entwicklung von Ackerbau, Handel und Gewerbe, baute Straßen, machte die Moldau schiffbar und bestraste die Willkür des Adels. Seinen Bemühungen zufolge entstand 1348 in Prag die erste deutsche Universität, hie ein Mittelpunkt deutscher Bildung wurde. Wie seinem Erblande Böhmen half, er auch der Mark Brandenburg auf, trat dem zuchtlosen Adel entgegen, förderte auch dort Bodeuwirtfchaft, Handel und Verkehr und knüpfte deshalb Verbindung mit der Hanfe an. Im Reiche war fein Einfluß gering. Er unterstützte zwar die Landfriedensbestrebungen, konnte aber die zahlreichen Fehden zwischen Städten und Fürsten nicht mindern. Wenn auch unter ihm die Verfassung Deutschlands gesetzlich geregelt wurde, so dachte er doch selbst nicht daran, seine Hausmacht zum Ausgangspunkt einer Reichseinheit zu machen. f) Die Habsburger. Nach Karls Tode zersiel die Hausmacht der Luxemburger. Brandenburg, das sein zweiter Sohn Sieg mund erhielt, gab dieser, als er Kaiser gewordeu war, an die Hohenzollern. Nach seinem Tode fiel das Erbe der Luxemburger, das bis Ungarn reichte, an das Hans Habsburg, in dessen Besitz daraus die Kaiserkrone verblieb. Die habsburgische Herrschaft im Osten erhielt aber erst nach längeren Kämpfen den rechten Bestand, wurde auch fortwährend bedroht durch die heranrückenden Türken, die für Deutschland eine neue Gefahr wurden. Weitere Länder erwarb das Haus Habsburg im Westen des Reiches. Durch die Vermählung Maximilians mit Maria von Burgund sielen ihm die Niederlande, Burgund und später auch Spanien zu. So gelangten die Habsburger zu einer weltgebietenden Stellung; aber das deutsche Reich hatte wenig Gewinn davon, da mit der Krone allzuviele außerdeutsche Interessen verknüpft waren. Infolgedessen wurden die Habsburger auch nicht die Führer der deutschen Geschichte, und die habsburgische Hausmacht, die nur nach überragender Stellung in Europa trachtete, ist daher auch nicht der Ausgangspunkt einer Erneuerung des deutschen Reiches geworden.
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