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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 256

1877 - Oldenburg : Stalling
256 Nach viertgigen Kmpfen zog sich der Feldmarschall Graf Radetzky aus der Stadt, um die in der Lombardei zerstreut liegenden Besatzungen an sich zu ziehen und zwischen Mantua, Peschiera und Verona eine gesicherte Stellung zu nehmen. Inzwischen schlugen sich die brigen festen Pltze zu den Auf-stndischen: auch das wichtige Venedig ging verloren, wo der Advocat Manin die Republik ausrief und sich an deren Spitze stellte: nach dem Schweigen eines halben Jahrhunderts galt der heilige Markus wieder als Symbol der Unabhngig-keit der Lagunenstadt. Radetzky befand sich Anfangs in einer blen Lage, als Karl Albert mit einem berlegenen Heere heranzog, während er nur 35000 Mann hatte und durch den Abfall Venedigs und einen drohenden Aufstand in Wlsch-tyrol von Wien abgeschnitten war. Zum Glck fr Radetzky war der Sardenknig zwar ein tapferer Soldat, aber kein Feldherr. Er wollte die Lombardei durch Unterhandlungen gewinnen und seine Streitkrfte fr weitere Unternehmungen ungeschwcht erhalten. Dadurch bekam Radetzky Zeit, ein Hlfscorps von 19000 Mann an sich zu ziehen und seine Truppen mit der Kraft und Zuversicht zu erfllen, die ihn selbst, den zweiundachtzigjhrigen Heldengreis, beseelte. Als Karl Albert endlich am 9. Mai einen Angriff bei Santa Lucia machte, scheiterte derselbe an dem tapferen Widerstande und der gnstigen Stellung der Oestreicher. Am 29. Mai wurde eine toscanische Division fast gnzlich aufgerieben, dagegen siegten die Sarden am 30. Mai bei Goito, wo Joseph Gari-baldi *) an der Spitze seiner Alpenjger den Oestreichern am Fu der Alpen jeden Schritt streitig machte - und durch seine khnen Mrsche, seine persnliche Tapferkeit und den begeistern-den Eindruck auf seine Schaaren den Grund zu seiner Be-rhmtheit legte. Nachdem Radetzky, in der festen Hoffnung auf endlichen Sieg, einen Waffenstillstand, den der streichische Hof beabsichtigte, hintertrieben hatte, eroberte er Vincenza und * Er wurde 1807 zu Nizza geboren, wurde Seemann, mute aber wegen Betheiligung an einer Militrverschwrung sein Vaterland ver-lassen (1834). Er ging nach Sdamerika, wo er im Dienste der Re-publik Uruguay eine italienische Legion mit Auszeichnung befehligte. Im Jahre 1848 kehrte er mit einer Anzahl Gesinnungsgenossen nach Nizza zurck, um am Kampfe gegen Oestreich Theil zu nehmen.
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