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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 334

1877 - Oldenburg : Stalling
- 334 die alten Zustnde zu Gunsten der Ritterschaft zurckgefhrt, als htten sie nie eine Unterbrechung erlitten. Auch in Han-nover wurde die Verfassung von 1848 aufgehoben und die frhere Wahlordnung wieder eingefhrt. In Oestreich suchte die Reaction in der Begnstigung der kirchlichen Interessen eine Stye zu gewinnen. Am 18. August 1855 wurde mit dem ppstlichen Hofe ein Concordat abgeschlossen, in welchem der katholischen Geistlichkeit eine grere Gewalt verliehen wurde, als dieselbe seit Jahrhun-derten besessen hatte. Sie sollte durch einen unbeschrnkten Einflu auf das Unterrichtswesen, auf die Presse und Litera-tur die Freiheit des Geistes in den engen Schranken halten, die ihr die streichische Politik setzte. Diese Art von Jnqui-sition gab zu vielen Mibruchen und Beschwerden Veran-lassung und hatte religise Unduldsamkeit gegen Nichtkatholiken, Schmlerung ihrer Rechte und Einmischung in die confessionelle Kindererziehung zur Folge. Erst die Niederlagen im lombardischen Kriege (1859) fhrten zu der Einsicht von der Nothwendigkeit einer freieren Gestaltung des Reichs, als zugleich die entsetzlichen Unter-schleife an den Tag kamen, unter denen das Heer hatte lei-den mssen. Der Feldmarschalllieutenant Freiherr von Ey-natten hatte seine Stellung an der Spitze des Lieferungswesens auf die schmhlichste Weise zu seiner Bereicherung mibraucht. Er wurde eingezogen (23. Febr. 1860) und erhngte sich in der Nacht zum 8. Mrz im Gefngni. Mehrere angesehene Kaufleute in Trieft wurden als seine Mitschuldigen verhaftet. Auch der Director der streichischen Creditanstalt zu Wien, Richter, wurde gefnglich eingezogen, und die Untersuchung sehr geheim gefhrt. Die Erbitterung und Aufregung des Volkes stieg, als auch der Finanzminister Bruck sich in der Nacht zum 23. April zu Wien entleibte. Sogleich verbreitete sich das Gercht, er gehre zu den Mitschuldigen. Von Seiten der Regierung geschah Nichts, um diese Meinung zu wi-derlegen; erst am 7. Mai 1861 wurde ein Schreiben an Brucks Wittwe verffentlicht, in dem die Reinheit seiner Amts-fhrung bezeugt wurde. In einer nach seinem Tode heraus-gegebenen Denkschrift hatte er dem Kaiser den Weg bezeichnet, auf welchem allein er fr Oestreich Rettung sah. Seine Ent-
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