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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 8

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
leute und Diener. Dazu bauten sich in der nächsten Umgebung vornehme Leute an, die womöglich täglich dem König zu begegnen wünschten. So entstand eine Stadt von 50—60 000 Einwohnern, und diese hatten samt und sonders kein anderes Interesse als das des Königs; nur seinetwegen hielten sie sich dort auf. In Versailles liefen auch alle wichtigen Straßen vom königlichen Pa-laste ans. Der Bau dieser Residenz verschlang ungeheure Summen, die sich nach heutigem Gelde auf etwa 900 Millionen Franken beziffern. Daneben wurden aber zu gleicher Zeit auch an anderen Orten prachtvolle Schlösser gebaut, die andere Hunderte von Millionen kosteten. So belastete der unbegrenzte Luxus des Königs das Volk mit furchtbaren Steuern und stürzte den Staat in drückende Finanznot. c) Ludwig Xiv. und Deutschland. Der stolze König begnügte sich nicht mit der Herrschaft über Frankreich. Er wollte, wie später Napoleon I., daß sich ganz Europa unter seinen Willen beugen sollte. Bis zu seiner Zeit war Frankreich vor allem darauf bedacht gewesen, sich gegen" die Macht der spanisch-habsburgischeu Umklammerung zu verteidigen. Verschiedene Erfolge und Lauderwerbuugeu, namentlich die im Westfälischen Frieden, dazu die persönliche Herrschsucht des Königs gaben aber den Anlaß, Eroberungspolitik zu treiben. Um ein Anrecht auf Spanien zu erlangen, hatte sich Ludwig mit einer spanischen Prinzessin verheiratet und richtete nun seine Blicke auf die spanischen Niederlande, außerdem auf Holland und die deutschen Rheinlande. Er wußte, daß er die Macht dieser Staaten nicht allzusehr zu fürchten brauchte. Spanien war im Niedergänge begriffen, in Holland tobten innere Parteikämpfe, und Deutschland war seit dem Dreißigjährigen Kriege politisch ohnmächtig. So begann Ludwig seine Raubkriege. Aus ihrer Geschichte greisen wir nur einiges heraus, das sich auf Deutschland bezieht. 1678 hatte Frankreich nach einem Kriege gegen Holland, das vorn deutschen Reiche und vom Kurfürsten von Brandenburg Unterstützung erhalten hatte, Frieden geschlossen, dem sich 1679 auch der deutsche Kaiser zu N y m w egen anschloß, worauf sich auch der Kurfürst vou Brandenburg, vom Reiche im Stich gelassen,
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