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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 96

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 96- beffett Schwerpunkt möglichst weit nach Osten znrückbrängen, um in ihm keine gefahrbrohenbe Nachbarschaft zu haben. Deshalb mußte es Tirol an Bayern und die letzten Besitzungen in Schwaben an Baden und Württemberg abtreten. So kettete Napoleon die sübbeutj'chen .Fürsten durch fortgesetzte Gunstbeweise, zu beiten auch die Erhebung Bayerns und Württembergs zu Königreichen gehört, an sich. Am Ansang des Jahres 1806 würde ihm in München wie in Stuttgart und Karlsruhe ein glanzenber Empfang bereitet. Nun würde in Paris die Grunblage für einen neuen Bmtb beutscher Fürsten entworfen, wobei ein neues Buhlen um die Gunst Napoleons .stattsanb. Gesanbte eilten hin und her, und reichliche (Mbsenbungen gingen an den französischen Hos. So entstaub der Rheinbunb, bessen „Schutzherr" Napoleon würde. 16 beutsche Fürsten waren beigetreten ober hatten Aufnahme gefunben. Sie würden durch neue Gebietszuwenbungen belohnt. Man gewann das Laub dazu durch Aufhebung (Mebiatijierung) kleinerer Reichs-stänbe, nämlich von Reichsgrafen und Reichsrittern und der beiben Ritterorben. Die 16 Mitglieber des Rheinbunbes waren Bayern, Württemberg, der Primas und Großherzog von Frankfurt, Baden, Berg, Hessen-Darrnstabt, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Hohen-zollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Salm-Salm, Salm-Kyr&urg, Arenburg, Isenburg, Lichtenstein und der Fürst von der Seyen. Sie gaben am 1. August 1806 in Regensburg die urleunb-liche Erklärung ab, daß sie sich von Kaiser und Reich lossagten, „weil das Reich nicht mehr bte Kraft besitze, seinen Aufgaben gerecht zu werben. Durch bte Begebenheiten der letzten brei Kriege und die baraus entsprungenen Berättberuitgen sei die traurige Wahrheit ans Licht gekommen, daß das Banb, das alle ©lieber des beutfchen Staatskörpers vereinigen sollte, tatsächlich schon längst gelöst sei Der letzte Krieg habe aber auch den letzten Hoffnungsschimmer benommen und die gänzliche Unzulänglichkeit der alten Verfassung erkennen lassen. Zur Rettung ihrer Existenz biete sich für die Fürsten des mittäglichen und westlichen Deutsch-lattb nur ein Mittel: ein neuer, den Zeitumstänben angepaßter Bunb unter dem Schutze des Monarchen, bessen Absichten sich bisher stets für die Aufrechterhaltung der Drbnung förderlich und mit den wahren Interessen Dentschlanbs ü&ereinftimntenb gezeigt hätten." — Sie sahen in Napoleon einen Schutzherrn und erkannten nicht, daß ihre Gebiete ihm vor allem die Truppen zu weiteren Eroberungen liefern sollten.
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