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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 208

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 208 — gung erlitten habe. Nicht minder schwer fiel ins Gewicht, daß sich die preußische Regierung damit von der liberalen Richtung völlig abwandte. Infolgedessen verlor Preußen bei den meisten Deutschen auch den Rest des Vertrauens, den es noch besessen hatte. Österreich übernahm wieder die Leitung des Deutschen Bundes, der in seiner alten Form von neuem auflebte. 1851 trat der Bundestag wieder zusammen. Die Einheitsbewegung war gescheitert; doch nicht für immer, das Sehnen blieb lebendig, und einer späteren Zeit war es vorbehalten, die Erfüllung zu bringen. Ebenso unglücklich war Preußen in der schleswig-hölst ein sch en Frage. Christian Viii. war 1848 gestorben, und sein Nachfolger Friedrich Vii. schritt zur Einverleibung Schleswigs. Da erhob sich Holstein zur Verteidigung des alten Landrechts und setzte in Kiel eine provisorische Regierung ein. Sie erbat von König Friedrich Wilhelm Iv. militärische Hilfe, worauf General Wrangel in Schleswig einrückte, die Dänen zurückdrängte und sogar die Grenze Jütlands überschritt. Da aber England, Rußland und Schweden eine drohende Haltung gegen Preußen einnahmen und die Dänen mit ihren Schissen die deutschen Häfen sperrten, mußte Wrangel Jütland räumen. Für eine erfolgreiche Kriegführung fehlte vor allem eine deutsche Flotte. Dafür hatte zwar das Frankfurter Parlament 6 Millionen Taler bewilligt; aber die erforderlichen Schiffe waren nicht so schnell beschafft und ausgerüstet. So wurde Preußen gezwungen, am 26. August den Waffenstillstand zu Malmö zu schließen, nach dem Schleswig unter eine preußisch-dänische Regierungskommission gestellt wurde. Die große Erregung, die darüber in Deutschland entstand, führte zu dem Aufstand in Frankfurt a. M., der die Aufhebung des Waffenstillstands forderte, wozu jedoch die Nationalversammlung keine Macht besaß. Im Frühjahr 1849 begann der Krieg von neuem. 60000 Reichstruppen, dazu 15 000 Holsteiner drangen mit Erfolg gegen die Dänen vor; aber nach einer Niederlage der Schleswig-Hol-steiner vor der Festung Friedericia unterwarf sich Preußen einem Waffenstillstand, und da es von den nordischen Mächten bedroht wurde und das Vertrauen der deutschen Bundesstaaten verloren hatte, erkauute es 1852 durch das Londoner Protokoll die Preisgabe Schleswig-Holsteins an Dänemark an. Wenn sich auch die Herzogtümer noch einmal erhoben, erlagen sie doch und blieben gemäß dem Londoner Protokoll in Personalunion mit Dänemark
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