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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 221

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 221 — König Wilhelm, geb. am 22. März 1797 als der zweite Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise, erlebte in seiner Jugend den Untergang Preußens, empfand selbst mit die Schmach der Napoleonischen Fremdherrschaft, stand am Todeslager seiner treuen Mutter und sah dann die begeisterte Erhebung Preußens im Befreiungskriege. Daran nahm er 1814 selbst teil, empfing auf französischem Boden bei Bar für Anbe die Feuertaufe und wurde darauf von dem russischen Kaiser mit dem Georgsorden und von seinem Vater mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. In der späteren Friedenszeit widmete er sich vorwiegend dem militärischen Berufe. 1829 vermählte er sich mit der Weimarischen Prinzessin Augusta und schuf sich wenige Jahre später ein freundliches Heim in dem neu erbauten Schlosse Babelsberg bei Potsdam. Nach dem Regierungsantritt seines Bruders 1840 nahm er als „Prinz von Preußen" die erste Stelle im Staatsrat und in der Armee ein. Als die sturmbewegten Jahre 1848 und 1849 kamen und der König Zugeständnisse an das Volk machte, war er sich bewußt, daß eine neue Zeit angebrochen war, und er lebte sich gern in die neuen Anschauungen ein; aber daß er als Soldat vor der Revolution zurückweichen mußte, wollte ihm nicht in den Sinn. Sein Aufenthalt in England begründete die Freundschaft mit dem Londoner Hofe, die später zur Vermählung seines Sohnes mit der englischen Prinzessin Viktoria führte. Mit der schwächlichen Haltung Preußens in den Jahren 1849 und 1850 war er nicht einverstanden und verurteilte die Nachgiebigkeit gegen -Österreich und darum auch das Abkommen zu Olmütz. Er sah schon damals ein starkes Preußen, das sich nicht bei jeder Gelegenheit unter Österreich beugen solle, als notwendig an. Damit war er der konservativen Kreuzzeitungspartei unbequem, kehrte deshalb Berlin den Rücken und ging als Statthalter der Rhein lande nach Koblenz. Von dort kehrte er erst zurück, als ihn 1857 ein Schlaganfall feines königlichen Bruders zur Stellvertretung in die Regierung berief. Da die Erkrankung Friedrich Wilhelms Iv. zur geistigen Umnachtung führte, übernahm er 1858 als Prinzregent die selbständige Regierung und leistete den Eid auf die Verfassung. Nach dem am 2. Januar 1861 erfolgten Tode seines Bruders wurde er König von Preußen. d) Die preußische Heeresreorganisation. Mit Wilhelm I. kam in die preußische Regierung ein neuer, frischer Zug, eine „neue Ära" begann. Der Prinzregent bildete
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