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1. Bilder aus dem Herzogtume Braunschweig für Schule und Haus - S. 26

1894 - Braunschweig : Hafferburg
— 26 — 19. Der Elm und seine Umgegend. Im nördlichen Hauptteile unseres Landes erhebt sich das mit stattlichen Buchen bestandene schöne Waldgebirge des Elms. Die Hochfläche ist wasserarm, doch treten am Rande aus dem Muschelkalke zahlreiche Quellen hervor, die durch prächtige Auen und Felder hindurchziehen, sich zu kleinen Flüßchen vereinigen und sodann dem Hauptflusse des Landes, der Oker, zustreben. Dorf an Dorf taucht aus dem freundlichen Gelände auf; weit in der Ferne erhebt sich der Harz mit seinen blauen Bergen; vor demselben zieht das nördliche Hügelland: der Oder, die Lichtenberge, der Fallstein und der Hui), vor allem aber die gern und viel besuchte Asse, — wahrlich ein wunderschönes Bild! Es wandert sich herrlich in den Buchenhallen des Elms, wo das Auge weit hinausschweift in die Ebene, bewohnt von einem tüchtigen Geschlechte. Und zu der Gegenwart tritt hier die Vergangenheit heran, zwar nicht mit rauschendem Kriegslürm, doch mit Erinnerungen anderer Art. Da steht inmitten des Waldes der Tetzel-stein, von dem der Sage nach jener berüchtigte Eiferer Ablaß predigte, und wo ihm der Ritter von Hagen den großen Geldkasten abnahm, nachdem er vorher einen Ablaßzettel für eine Sünde, welche er erst noch begehen wollte, gekauft hatte. In Langeleben, dem einzigen Orte auf dem Elme, stand früher ein Jagdschloß, wohin die Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große oftmals zur Jagd kamen. Dann zogen die größten Soldaten aus den braunschweigischen Truppen auf Schloßwache, weil der König Friedrich Wilhelm I. die „langen Kerle" besonders liebte. Dort in der Ebene erblickt man Kneitlingen, nur ein kleines Dörfchen, aber weithin berühmt durch die deutschen Gauen als der Geburtsort des lustigen Till Eulenspiegel. Von Kneitlingen haben wir nur einen kurzen Spaziergang, da finden wir an der Westseite des Elmes, an dem Flüßchen Altenau, Schöppenstedt. Wenn der sausende Eisenbahnzug hier hält, und mit kräftiger Stimme der Schaffner „Station Schöppenstedt" ruft, dann recken die Fahrgäste die Hälse aus dem Wagen und lächeln ob des guten Städtchens, von dem sie freilich wenig mehr als den spitzen, aber schiefen Kirchturm sehen. Warum den Schöppenstedtern alle die vielen Streiche nachgesagt werden, das ist völlig unklar. Schauen wir nach Osten, so liegt da, wo das Waldgebirge zur Ebene abfällt, die alte Stadt Schöningen, im Volksmunde „Scheinig". Sie verdankt ihr Entstehen dem ehemaligen Kloster St. Lorenz, besonders
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