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1. Bilder aus dem Herzogtume Braunschweig für Schule und Haus - S. 49

1894 - Braunschweig : Hafferburg
— 49 — nahmen und viele Jünglinge sich entschlossen der Schar der Schwarzen zugesellten. Der Herzog verschmähte jede Erquickung im Schlosse seiner Väter; mit den Seinigen ruhte er unter freiem Himmel. Voll tiefer Rührung hatte er noch einmal die Reihe der Zimmer im Schlosse durchwandert, wo er als Knabe gespielt hatte. Jetzt war er Mann geworden, der Vater tot, ein trotziger Feind hatte sich im Lande gelagert, und mit dem kommenden Morgen sollte er mit seinem Häuflein den Entscheidungskampf bestehen. Denn ihm entgegen rückte ein westfälisches Corps Reubels von 5000 Mann, ihm folgte über Wolfenbüttel her der Holländer Gratien mit derselben Meute, die Schill zu Tode gehetzt hatte, in fast gleicher Zahl. Auf den ersteren stürzte sich der Herzog am 1. August bei Ölper. Aber trotz des heldenmütigsten Kampfes gelang es ihm’nicht, sich durch die Übermacht Bahn zu brechen; er ward auf Braunschweig zurückgeworfen. Doch sonderbarerweise zog sich in der folgenden Nacht Reubel um Braunschweig herum, zur Verbindung mit Gratien. Der Herzog fand am 3. August die Strasse zu seiner Rettung offen. Rasch ging es nun, meist auf Wagen, über Hannover auf Bremen zu. Bei Elsfleth geschah am 7. August unter den Angriffen westfälischer Kürassiere die Einschiffung. Dieselben Dänen, die den Schill hatten umgarnen helfen, waren auch hier, am Ausgang der Weser, als dienstwillige Schergen bei der Hand. Aber ihre Kugeln umsausten diesmal wirkungslos und verspottet die deutsche Heldenschar. So griifsten der Herzog und die Seinen das grosse, freie Meer und atmeten auf nach 14 Tagen der Mühsal wie der Ehren, in denen sie von der böhmischen Grenze bis zur Nordsee geflogen waren. Englische Schiffe brachten sie nach Helgoland. Die Wackeren traten fast sämtlich in die deutsche Legion, welche in Spanien neben den Engländern gegen die Franzosen focht, und zeugten auch hier durch ihre Thaten von der unversiegbaren deutschen Tapferkeit. Der Herzog selbst fand in London in den Armen seiner Mutter und Schwester die heiss ersehnte Ruhe. Das ist der Zug Friedrich Wilhelms und seiner Schwarzen, zum Trotz seiner Feinde und ein Beispiel für alle Zeiten, dass Gott den Starken nimmer verlässt. Friedrich Wilhelm kehrte 1813 in sein Land zurück, zog aber 1815 aufs neue gegen den Erbfeind und fiel auf dem Schlachtfelde von Quatre-Bras am 16. Juni 1815. Die Leiche des Helden wurde nach Braunschweig gebracht, um hier in dem Erbbegräbnisse Ruhe zu finden. Um Mitternacht des dritten Juli kam sie an. Acht Pferde zogen den Trauerwagen, hinter welchem zunächst die hohen Hinterbliebenen des 4
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