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1. Bilder aus dem Herzogtume Braunschweig für Schule und Haus - S. 105

1894 - Braunschweig : Hafferburg
— 105 — im Alter von 14—20 Jahren ein, die einmal Prediger oder Staatsbeamte werden wollten. Da aber das Schnlhans infolge der häufigen Überschwemmungen der Gande feucht und ungesund war, beschloß der Herzog, das Pädagogium nach Helmstedt zu verlegen. Nachdem daselbst ein dem Kloster Marienthal gehöriger Hof zum Schulhause eingerichtet war, wurden, die Möbel, Betten, Bücher rc. der Lehrer und Schüler der Anstalt im Sommer 1574 auf 25 Leiterwagen, welche die Bauern aus der Umgegend von Gandersheim stellen mußten, nach Helmstedt gebracht. Hier wurde das Pädagogium vom Herzog Julius am 15. Oktober 1576 mit Genehmigung des Kaisers Maximilian Ii. in eine Universität umgewandelt, welche Ostern 1810 von der westfälischen Regierung aufgehoben wurde. Die Abtei Gandersheim bestand auch nach der Reformation noch als kaiserliches freiweltliches Reichsstift weiter fort, bis sie im Jahre 1803 durch den Beschluß des Reichstages zu Regensburg aufgehoben und mit dem Herzogtums Braunschweig vereinigt wurde. Da aber die damalige Vorsteherin des Stiftes, die Prinzessin Auguste Dorothea von Brauuschweig, die 49. und letzte in der Reihe der Gandersheimer Äbtissinnen, eine Schwester des regierenden Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand war, so blieb dieselbe im Besitz ihrer bisherigen Gerechtsame und Einkünfte; nur die Bezeichnung „kaiserlich" in dem Titel des Stiftes fiel weg, die Reichsadler an den Stiftsgebäuden wurden abgenommen, und die Stiftspersonen mußten dem Herzog den Huldigungseid leisten. Erst nachdem die Äbtissin Auguste Dorothee im Jahre 1810 gestorben war, wurden die Stiftsgüter mit den braunschweigischen Domänen vereinigt. Während die alten Klostergebäude im Laufe der Zeit abgebrochen und durch Wirtschaftsgebäude ersetzt sind, ist das ehemalige Residenzschloß der Äbtissin noch wohlerhalten und dient jetzt dem Domänenpächter, sowie dem Kreisdirektor als Wohnung. Auch die durch kunstverständige Baumeister wiederhergestellte ehrwürdige Stiftskirche, die Grabstätte des hochherzigen Sachsenherzogs Ludolf, seiner Gemahlin Oda, seiner Töchter Hathnmod, Gerberga und Christina, und so vieler anderer edlen Frauen, unter denen besonders der Name der sangeskundigen Roswitha, der ältesten deutschen Dichterin, in allen Landen bekannt und berühmt ist, steht noch heute in aller Schönheit da, ein hehres Denkmal der glaubeus-srendigen Frömmigkeit unserer Vorväter. 52. Der Gutsherr von Vechelde. T- Ein Sommersonntag: singende Lerchen steigert, im Morgenhauche wogt der sanft bewegte Reigen der goldnen Ähren auf und ab. Durch ihre ©affe hin, wie sie sich eugt und weitet, ein einsam froher Mann bedächtigen Fußes schreitet, gestemmt auf derben Rrückenstab. 2. Nun lüftet er den £}ut und läßt vom Idinde pflügen das volle weiße Saar und trinkt in tiefen Zügen der Erde frifchen Odem ein. Sein klares
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