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1. Hannover und Umgebung - S. 19

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Der Deister. 19 nur die genügsame Tanne und von den kleinen Gewächsen das Heidekraut und einige Gräser. Andere Pflanzen können hier nicht recht fortkommen, weil ihnen die mineralischen Stoffe des Nährbodens fehlen. Oft mangelt's hier auch an Feuchtigkeit, da durch den Grubenbetrieb eine Menge Wasser dem Berge entzogen wird. Weiter unten am Berge, wo an der Egestorfer und Barsinghäuser Seite thonige Schichten, oder wo an der Nienstedter Seite Kalkgestein den Untergrund bilden, treffen wir herrlichen Laubwald und einen farbenprächtigen Blumenflor an. Nur am Speckenbrink und Bielstein wird der Sandstein des Gebirgskammes von dem Jurakalke durchbrochen. Der Wechsel des Bodens fällt freilich nicht jedem sofort ins Auge; doch kann er dem aufmerksamen Naturfreunde nicht entgehen. Dieser sieht's den Buchenstämmen an, die nur auf kalkiger Unterlage so schlank und kräftig emporwachsen, und den aus Kalk gebauten Schneckengehäusen, die in seltsam gewundenen Formen an der glatten Rinde kleben. Hier finden sich bei Beginn des Frühlings das wohlriechende Schneeglöckchen !) und der giftige Kellerhals2) mit seinem betäubenden Dust, und im Mai sind hier weite Strecken mit dem duftenden Waldmeister») und mit Bärenlauchs) überkleidet. Der Kalk ist eben unentbehrliche Lebensbedingung dieser und noch mancher anderen hier gedeihenden Blumen. Non diesem Pflanzenreichen Gebirgszug zweigt sich beim Forstbezirk Köllnischseld ein Ausläufer des Gebirges ab, der im Süden mit dem steil abfallenden Ebersberg endigt. Zwischen diesem und dem Saupark ist das tiefe Thal der Haller, in dem Springe so malerisch liegt. Die nach Nordwesten gerichtete Hauptkette des Deisters fällt nach Süden steil ab. Auf der Nordseite läuft eine Reihe Querthäler rechtwinklig vom Scheitel der Ebene zu. In ziemlicher Höhe am Berge entspringen den Felsen klare Quellen und plätschern lustig über moosiges Gestein in den Thälern hinunter. Die Bäche sind es, die im Laufe der Jahrhunderte die Querthäler durch Fortfpüleu des Gesteins bildeten und die sanftere Abdachung des Gebirges nach dieser Seite hin mit bewirkten. Solche Thäler waren dann wegen ihrer sehr sanften Steigung geeignet zur Anlage von Fahrstraßen, welche die Orte vor dem Deister mit denen hinter demselben verbinden. Der Kamm des Gebirges selbst wird aber nirgends von einem Thale durchschnitten, so daß die beiden großen Heerstraßen von Hannover nach Rinteln und von Hannover nach Hameln, sowie auch die Eisenbahn nach diesen Orten ihn zu umschreiten gezwungen sind. Die Erzeugnisse des Deisters. Unter den norddeutschen Bergen nimmt der Deister eine bedeutende Stelle ein. Nach ihm werden die gleichgeschichteten Felsmassen benannt, ans denen der Osterwald, der Bückeberg und die Rehburger Berge zusammengesetzt sind. Die oberen und unteren Lagen dieser Gebirge be-stehen aus Schieferthonen, Mergelarien und Kalksteinen. Wertvoller als drese sind die mittleren Schichten, die durchweg einen festen, feinkörnigen ) Leucoinm vernum. 2) Daphne mecereum. 3) Asperula odorata. 4) Al-lmm ursinum. ' 2*
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