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1. Hannover und Umgebung - S. 24

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
24 Geographisches und Naturgeschichtliches. den Sümpfen trugen zur Bildung von Mooren bei. Im Laufe der Zeit begrub das Wasser Tiere und Pflanzen in mächtigen Sand- und Schlammschichten; und durch den gewaltigen Druck bildeten sich die Thongesteine und der Sandstein mit den Kohlenlagern. 5) Die Juraformation. Dem Juragebirge, welches vorherrschend aus ihr zusammengesetzt ist, verdankt sie ihren Namen. In unserer Umgebung ist dieselbe hauptsächlich in ihren oberen Schichten von allen Kalkgesteinen am meisten verbreitet. Der obere oder weiße Jura besteht vorherrschend aus Hellen Kalksteinen, welche, ähnlich dem Fischrogen, aus kleinen rundlichen Körnern bestehen. Der Lindener Berg, der Tönniesberg, die Höhen bei Ahlem und Limmer sind vorzugsweise aus diesen Schichten zusammengesetzt. Aus den Gesteinen der oberen Juraformation besteht ferner die Gegend von Völksen, sowie der nicht weit davon entfernte Speckenbrink und Ebersberg im Deister. In allen diesen Bergen ist der Jurakalk in Steinbrüchen aufgeschlossen und enthält in dem großen Reichtume von Versteinerungen die Überreste eines reich bevölkerten Meeres und zwar: Seeigel und Stacheln derselben, zahlreiche Arten Muscheln, Schnecken, viele Reste von Fischen, besonders Zähne derselben und Reste von Reptilien. Nach den Leitmuscheln hat man verschiedene Schichten benannt. Eine derselben besteht stellenweis fast ganz aus versteinerten Korallen und wird deshalb Korallenkalk genannt. Auch die von Erdpech mehr oder weniger durchdrungenen Gesteinsmassen der Limmer Asphaltgruben gehören dem oberen Jura an. Der mittlere (braune) Jura und der untere (schwarze) Jura sind in unserer Gegend von anderen Gesteinsschichten bedeckt. 6) Die Formation des bunten Sandsteins besteht aus den ältesten in der Umgegend von Hannover vorkommenden Gesteinen. Der rötlichgraue Sandstein des Benther Berges gehört dieser Formation an. Verwendung findet dieser Sandstein bislang nicht; dennoch ist das Vorkommen der Formation bei uns von hoher Bedeutung, indem die reichen Solquellen der bedeutenden Salinen bei Davenstedt den Steinsalzlagern entspringen, welche in einer Tiefe von 227 in dem bunten Sandstein eingebettet sind. Von den beiden Gesteinsarten, die an anderen Orten der Erde fast beständig mit dem bunten Sandstein auftreten, kommt in unserm Gebiete nur der Muschelkalk am Romtenberger Gipsberge und am westlichen Fuße des Benther Berges vor, während der Keuper so gut wie ganz fehlt. Wenn diese Formation in hiesiger Gegend auch wenige Versteinerungen enthält, die uns Aufschlüsse über das Entstehen dieser Niederschläge geben können, so weist doch das Vorkommen von Salzlagern in diesen Schichten unzweifelhaft auf Ablagerungen aus salzigem Meereswasser. Außer den hier ausgeführten Mineralien, die sämtlich dem Wasser ihre Entstehung verdanken, ist die Erdrinde auch noch aus anderen Gesteinen gebildet, die vermutlich aus feurig-flüssigem Zustande erstarrt sind. Sie zeigen keine Schichtung und enthalten niemals
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