Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hannover und Umgebung - S. 29

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Aus der Urzeit. — Aus der Zeit der Völkerwanderung. 29 ein über 3 Meter hoher Wall, welcher ursprünglich ein Rechteck von über 500 Schritt Umfang umschloß. Diese Befestigung, welche im Mittelalter „Gernandesburg" genannt wurde, ist bei der Anlage des Eisenbahndammes bis auf geringe Reste abgetragen. Eine ähnliche Anlage befand sich zwischen Bemerode und Döhren und hieß die „Garkenburg". Eine Vorstellung von einer solchen uralten Burg giebt uns die auf der Spitze des Burgberges bei Gehrden noch jetzt erhaltene Befestigung. An 3 Seiten ist sie von Graben und Wall umgeben, worin noch jetzt der Einschnitt für das Thor sichtbar ist; die Südseite, wo der Berg sehr steil abfällt, war wahrscheinlich durch ein Verhau geschützt. Die bedeutendste Anlage dieser Art aber ist die sogenannte Heisterburg auf dem westlichen Teile des Deisters. Sie hieß vor Jahrhunderten „Hoysburg" oder „Hoiersburg", d. H. Wächterburg; denn hoien heißt soviel wie hüten ober bewahren. 2. Äms der Zeit der Völkerwanderung. Gegen das Ende des 2. Jahrhunderts verschwindet der Name der Cherusker und der benachbarten Stämme, und die Bewohner unseres Landes werden als Sachsen bezeichnet. Die eigentlichen Sachsen wohnten ursprünglich in Holstein, zwischen Eider, Elbe und Trave. Ihren Namen haben sie von ihrem Schwerte, dem Sachs. Nach uralten sächsischen Sagen sollen sie sich als Eroberer in unserer Heimat ausgebreitet haben und zwar infolge der Schlacht bei Ronnenberg (530). Davon erzählen sächsische Sagen und fränkische Geschichtsschreiber: Über das Reich der Thüringer, welches sich von der Grenze Baierns bis zur Unterelbe erstreckte, herrschten einst drei Brüder: Jrminsried, Baderich und Berthar, als Könige. Aber Jrminftied tötete auf Anstiften seiner Gemahlin Amalaberga feinen Bruder Berthar. Doch Amalaberga wollte mit ihrem Gatten allein über die Thüringer herrschen und reizte ihn deshalb beständig zum Bruderkriege. Als Jrminsried eines Tages zum Mahle kam, fand er den Tisch nur halb gedeckt, und auf feine Frage, was das bedeuten solle, antwortete sie spöttisch: „Wer nur das halbe Reich regiert, muß auch den Tisch nur halb gedeckt haben." Da verbündete sich Jrminsried mit dem Frankenkönige Theodorich gegen feinen Bruder Baberich und versprach dem Franken die Hälfte des eroberten Laubes. So kamen die Franken nach Thüringen, und Baberich verlor im Kampfe Laub und Leben (520). Aber Jrminfrieb brach fein Versprechen und behielt alles eroberte Land für sich. Da rüstete sich der Frankenkönig zum Rachekampfe. Auf dem uralten Helwege (— Heerwege) zog er von Minden her in den Gau Marftem. Hier erwarteten ihn die Thüringer auf den Höhen von „Runi-bergun". Sie hatten tiefe Gruben gegraben und biefelben trügerisch mit Rasen bedeckt, bamit die fränkischen Rosse bar ein stürzen sollten. Trotzbem mußten die Thüringer nach zweitägigem, blutigem Kampfe fliehen. An der Oker würden sie nach hartnäckigem Wiberftanbe nochmals besiegt, und Jrminsried floh nun mit dem Reste seines Heeres auf
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer