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1. Hannover und Umgebung - S. 69

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Herrenhausen. — Hannover im 18. Jahrhundert. 69 denkmal der Kurfürstin Sophie (f 8. Juni 1714) und die große Fontaine, die ihre Wasser 67 m hoch schleudern kann. Getrieben werden sämmtliche Fontainen durch ein Druckpumpenwerk auf der „Kunst" bei Limmer. Dort sind auch die alten Maschinen zu sehen, welche nach den Angaben von Leibniz angefertigt sind, und noch heute gebraucht werden können. Das Schloß selbst ist ein höchst einfaches, niedriges Gebäude aus Fachwerk mit zwei Seitenflügeln. Dem Schlosse gegenüber befindet sich der Berggarten, einer der berühmtesten botanischen Gärten. In dem großen, aus Glas und Eisen gebauten Palmenhause befindet sich die ausgezeichnetste Palmensammlung Deutschlands. Außerdem finden wir hier und in den zahlreichen Gewächshäusern die seltensten Pflanzen. Im nördlichen Teile des Gartens befindet sich das Mausoleum, in welchem die Gebeine des Königs Ernst August und seiner Gemahlin Friederike ruhen. 15. Hannover im 18. Jahrhundert. Nachdem Hannover im dreißigjährigen Kriege zur Residenz erhoben war, ließ der Landesfürst seine Hauptsorge sein, die Stadt stärker zu befestigen. Zwar war Hannover noch mit Mauern und Gräben umgeben, aber diese mittelalterliche Befestigung entsprach nicht mehr den Anforderungen der neueren Zeit. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde deshalb rings um die Alt- und Neustadt ein hoher Wall mit 13 Bastionen aufgeworfen und vor demselben ein breiter Graben ausgehoben. In einer der Bastionen der calenberger Neustadt wurde von 1710 bis 1718 die katholische Kirche erbaut; ihr Hauptaltar mußte, entgegen den Regeln des christlichen Kirchenbaues, in den westlichen Teil der Kirche verlegt werden, da der Wall der Bastion, in welcher sie lag, nur an der Ost-seite Platz für den Eingang übrig ließ. Hinter dieser neuen, auf Kosten des Landesherrn errichteten Befestigung, die um das Jahr 1680 vollendet wurde, stand nun die alte, von den Bürgern im Mittelalter errichtete. Dieser doppelte Gürtel umschloß die Stadt bis etwa 1780. Damals ließ nämlich der Landesherr, König Georg Iii., um die Hauptstadt nicht der Gefahr einer Belagerung auszusetzen, sämtliche Festungswerke abtragen. Mauern und Türme wurden bis auf geringe Reste niedergerissen, die Gräben größtenteils zugeschüttet und an ihrer Stelle Straßen angelegt. So entstand damals die Friedrich- und Georgftraße (1787). Aber die Bürger bauten sich nur ungern außerhalb der alten Stadt an, und obgleich der König für jeden Neubau an der nach ihm benannten Straße eine Beihülfe von 500 Thalern zusicherte und der Magistrat die Hausplätze für den niedrigen Preis von 72 Thalern verkaufte, ging die Bebauung der Straße nur langsam von statten. Ein Rest des alten Walles ist noch erhalten in dem Hügel beim Waterlooplatze, auf welchem unter einem von Säulen getragenen Kuppeldache die Büste des berühmten Philosophen Leibniz (f 1716) steht, der
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