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1. Hannover und Umgebung - S. 82

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
82 Geschichtliches. Ernst August starb am 18. November 1851 im Alter von über 80 Jahren. Er ruht neben seiner Gemahlin in dem von ihm erbauten Mausoleum zu Herrenhausen. In dem herrlichen Ernst-August-Denkmal hat „Dem Landesvater sein treues Volk" seine dankbare Liebe ausgedrückt. Iii. Hannover unter König Georg Y. Nach dem Tode des Königs Ernst August wurde sein Sohn Georg V. König von Hannover. Dieser unglückliche Fürst war bereits in seinen Knabenjahren erblindet. Er ertrug diese Schickung Gottes geduldig und fühlte sich durchaus nicht unglücklich; denn seine übrigen Sinne bildeten sich um so schärfer aus. Besonders sein war sein Gehör; große Freude bereitete ihm daher stets die Musik. König Georg war nach allen Seiten hin hochbegabt und edel. An seinem Wollen war kein Fehl, und mit voller Überzeugung trat er für das Recht ein. Er suchte fortzuführen, was sein Vater angebahnt hatte. Darum trachtete auch er immer darnach, feine Residenz auszuschmücken. Er erbaute das Welsenschloß; das Ernst-August- und das Schiller-Denkmal wurden mit seiner Hülse errichtet. Durch das Wohlwollen des Königs unterstützt und gefördert, entstanden mancherlei Anstalten zur Belehrung und Erholung der Hannoveraner, z. B. das Museum an der Sophienstraße, der Zoologische Garten, Tivoli und Odeon. Auch das Theater hob sich durch die stete Fürsorge und thätige Unterstützung des Königs; die bedeutendsten Künstler rechneten es sich damals zur Ehre an, im hiesigen Schauspiel oder in der Oper mitzuwirken. Unvergänglich aber ist der Ruhm, welchen sich König Georg und feine Gemahlin Marie erworben haben durch ihre Fürsorge für die Kirche und für die Armen. Die Christuskirche, eine Stiftung Georgs V., und das Henrietten-Stift, eine Diakonissen-Anstalt, durch die Königin Marie gegründet, sind noch heute Zeugen ihrer frommen Denkungsart. Auch die Blinden-Anstalt, für die der blinde König stets ein besonderes Interesse zeigte, hat ihm viel zu danken. Im Jahre 1866 brach der Krieg aus zwischen Preußen und Hannover. Es kam am 27. Juni zur Schlacht bei Langensalza, in welcher die Preußen — trotz verzweifelter Gegenwehr — besiegt wurden. Dieser Sieg war indes für die Hannoveraner unnütz. König Georg wußte, daß feine Krieger zu ermattet und zu schlecht ausgerüstet waren, um den Kampf fortzusetzen, und suchte in edler Selbstlosigkeit fein Heer durch eine freiwillige Übergabe vor den Gefahren einer zweiten Schlacht zu bewahren. Die hannoverschen Soldaten wurden in die Heimat entlassen, und König Georg zog in die Verbannung, um fein geliebtes Hannoverland nie wieder zu betreten. Er starb am 12. Juni 1878 in Paris und wurde ant 24. Juni desselben Jahres in der St. Georgskapelle zu Windsor in England beigesetzt. Das Königreich Hannover wurde eine preußische Provinz. 18. Johann und Georg Lgestorff. Die jetzige Stadt Linden war vor 100 Jahren nur ein unbedeutendes Dorf, dessen Bewohner fast nur vom Ackerbau lebten. Die
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