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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 63

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Friedrich Wilhelm I. 1713—1740. 63 So groß die Sorge des Königs für das materielle Wohl feiner Unterthanen war, so wenig Sinn hatte er für Kunst und Wissenschaft. Tie von seinem Vater gegründete Universität zu Halle und die Akademie der Wissenschaften ließ er zwar bestehen, unterstützte sie aber bei weitem nicht so freigebig, wie jener. Viel that er jedoch für die gewöhnlichen Volksschulen, da er sehr daraus hielt, daß alle feine Unterthanen lesen und schreiben konnten. Über 1000 Schulen errichtete er allein in der Provinz Preußen und machte es den Eltern zur strengen Pflicht, ihre Kinder vom fünften bis zum zwölften Jahre zur Schule zu schicken. Kurz uach feiner Thronbesteigung wnrde der spanische Erb-solgekrieg durch den Frieden von Utrecht (1713) beendet, und Friedrich Wilhelm erhielt für die Hilfe, die Preußen in demselben geleistet hatte, Obergeldern (f.-ö. von Kleve) und die Anerkennung feiner Königswürde. In dem nordischen Kriege (1700—1721)t hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als dann aber Russen und Polen während des Aufenthaltes Karls in der Türkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schloß sich Friedrich Wilhelm I. den Russen au, um für fein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Belagernngs-kosten die Festung Stettin, ohne jedoch vorläufig seine Neutralität aufzugeben. Karl X. forderte aber nach feiner Rückkehr aus der Türkei die Stadt ohne Entschädigung zurück und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen an. Friedrich Wilhelm erklärte jetzt an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit sächsischen und dänischen Heereshausen eroberten preußische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem kühnen Feldherrn Leopold von Dessau auch die Insel Rügen den Schweden entrissen hatten. Im Frieden zu Stockholm (am Mälar See) (1720) erhielt Preußen die Stadt Stetin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und Woll in (in der Ostsee, nörbl. von Pommern). Somit war Preußen von jetzt ab wenigstens im Besitze der für Brandenburg so wichtigen Odermündungen; es hatte einen Fuß am Meere, um am Handel der ganzen Welt teilnehmen zu können. Bei feinem Tode hinterließ er feinem Sohne ein trefflich geübtes Heer und einen Staatsschatz von neun Millionen Thalern. Bor feinem Tode fragte er den Arzt: „Wie lange habe ich noch zu leben?" Tiefer zuckte die Achseln und schwieg. „Warum soll es denn mit 8. Stellung zum geistigen Leben des Volkes. 9. Erwerbung von Obergeldern. 10. Der nordische Krieg. a. Neutralität. b. Eroberung von Vorpommern. c. Erwerbung vonpeußisch- Vor- pommern.
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