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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 136

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
1878. 6. Krankheit 1887. 8. März 1888. 7. Regierungsantritt 8. Tod 15. Juni 1888. 18. Juni. 18. Oktober 1890. 1. Geburt. 2. Erziehung. ;0, 136 Vierter Zeitraum. Seit 1871. trage von 800 000 Mark zur Verwendung für wohlthätige Zwecke übergeben wurde. Tie Herzen der Katholiken Deutschlands machte sich der Kronprin z besonders geneigt durch die Briefe, die er 1878 in kirchlichen Angelegenheiten an den Papst richtete. Auch machte er im Jahre 1883 eine -Heise nach Rom und erbat sich eine Audienz bei dem Oberhaupte der Kirche, die ihm unter großen Ehren zu teil wurde und sicherlich dazu beigetragen hat, daß in den kirchlichen Wirren schneller eine Wendung zum Bessern herbeigeführt wurde. 3u Anfang des Jahres 1887 befiel den Kronprinzen ein Hals-leiden, das sich bald als sehr bedenklich erwies. Auf den Rat der Ärzte suchte er Heilung in San Remo in Italien. Mehrere Monate weilte er dort, aber feine Genesung erfolgte; im Gegenteil verschlimmerte sich das Übel von Tag zu Tag. Am 9. März 1888 erhielt der Kranke die erschütternde Kunde vom Tode feines Vaters. Noch einmal raffte er feine Kräfte zusammen und traf bereits am 11. März in Charlottenburg ein. Unter dem Namen Friedrich Iii. übernahm er die Regierung und veröffentlichte sogleich einen Aufruf an sein Volk lind einen Erlaß an den Reichskanzler, die allgemeinen Beifall fanden, l'cider konnten bei der Kürze feiner Regierung die darin ausgesprochenen Bestrebungen des edeldenkenden Monarchen nicht zur Durchführung kommen. Am 15. Juni 1888 starb der edle Dulder nach einer nur 99tägigen Regierung, und am 18. Juni, am Jahrestage der Schlacht bei Belle-Allianee, wurde er zur letzten Ruhe gebettet in der Friedenskirche Zu Sanssouci. Am 18. £ ftober 1890 wurde feine irdische Hülle in der neben der Kirche erbauten Grabstätte beigesetzt. Kurz vor feinem Tode schrieb er feinem Sohne und Nachfolger auf ein Blatt Papier die beherzigenswerten Worte: „Lerne leiden ohne zu klagen! Das ist das einzige, was ich Dich lehren kann!" Und feiner -lochter Sophie schrieb er am Tage vor feinem Tode, an ihrem 18. Geburtstage: „Bleibe fromm und gut, wie Du es bisher gewesen bist! Das ist der letzte Wunsch Deines sterbenden Vaters." Kaiser Wilhelm Ii. Kaiser Wilhelm Ii. wurde am 27. Januar 1859 geboren. 101 Kanonenschüsse verkündeten dieses freudige Ereignis der Berliner Bevölferuug. Der Prinz empfing eine vortreffliche häusliche Erziehung. Mit Beginn des siebten Lebensjahres erhielt er den Haupt-
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