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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 27

1906 - Cöthen : Schulze
— 127 — Stelle, wo dereinst zu seinen Füßen die Landesherren oder ihre Vertreter Gericht hielten, und auf schlanker Holzsäule steht die Butterjungfer, an die sich eine gar schöne Sage knüpft. 6. Am herrlichsten aber ragen in den Städten die großen Kirchen empor, am Ausgange des Mittelalters meist aus bürgerlichen Mitteln und von bürgerlichen Baumeistern erbaut. Während der früheren Jahrhunderte waren die Gotteshäuser mit dicken Mauern, kleinen Fenstern und runden Bögen im romanischen Stile von den Mönchen aufgeführt worden, wie die Stiftskirche zu Gernrode (Fig. 5). Nunmehr bauten bürgerliche Meister und Gesellen, die sich zu sogenannten Bauhütten eng verbanden, im gotischen Stile. Majestätisch steigen die Pfeiler im Innern des Kirchenschiffes empor, hoch oben die breiten, netz- oder sternförmig eingeteilten Gewölbe stützend. Mächtige Spitzbogenfenster durchbrechen die Wände und lassen durch bunte Glasmalereien reichliches Licht in die weiten Kirchenhallen dringen. Solche gotischen Hallenkirchen größeren Umfangs sind zu Dessau die Schloßkirche zu St. Marien, zu Cöthen die Jakobskirche am Markte, zu Bernburg die Marienkirche der Altstadt und die Nikolaikirche der Neustadt, zu Zerbst und zu Ballenstedt die Nikolaikirchen. Vor allen ist die spätgotische Nikolaikirche zu Zerbst zu nennen, die größte Kirche Anhalts, eine der schönsten in ganz Norddeutschland. Ihr Inneres übt eine überwältigende Wirkung auf jeden Beschauer. Verkörpern doch solche schlichten, majestätischen Hallen aus dem Ende des Mittelalters den freien, frischen Geist des deutschen Bürgertums, der sich von der päpstlichen Herrschaft loszulösen trachtet und eine neue bessere Zeit vorausahnt. Denn bald sollte in jene Kirchen Anhalts die Reformation einziehen, gestützt auf den Glaubensmut frommer Bürger und beschützt von einem ritterlichen Gottesmanne, dem Fürsten Wolfgang. § 16. Fürst Wolfgangs Jugend, Regierungsantritt und auswärtige Dienste. 1. Am 1. August 1492, zwei Tage bevor Christoph Kolumbus zur 1492 Entdeckung der neuen Welt ausfuhr, wurde Fürst Wolfgaug als einziger Sohn des Fürsten Waldemar zu Cöthen geboren. Sein Vater sowie dessen Brüder Georg der Starke und Rudolf der Tapfere (S. 23) waren als Fig. 15. Der Roland zu Zerbst.
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