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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 28

1906 - Cöthen : Schulze
— 28 — ritterliche Helden weit und breit bekannt. Wolfgang folgte ihrem Vorbilde und hatte von Jugend auf große Freude an Waffenübungen. Hochgewachsen und stark gebaut, von frischem, edlem Antlitze und stattlicher Haltung, tummelte er eifrig das Roß und war bis ins Alter hinein ein begeisterter Anhänger des damals noch üblichen Turnierkampfes. Andere Familienmitglieder hatten den geistlichen Stand erwählt. Seit Albrecht dem Bären hatte das fromme Haus Anhalt etwa dreißig seiner Angehörigen der Kirche als treue Würdenträger zugeführt. Zu Wolfgangs Zeiten befanden sich drei anhaltische Fürsten und zwei Fürstinnen in geistlichem Dienste. Am meisten wurde Fürst Wilhelm ob seiner Heiligkeit bewundert. Unter dem Namen Bruder Ludwig sammelte er als Bettelmönch milde Gaben in den Straßen Magdeburgs. Hier sah ihn der vierzehnjährige Martin Luther. Der erschütternd Anblick des vom Fasten und Kasteien abgezehrten Fürstensohnes verfolgte ihn bis zu der Stunbe, Fig. 16. Das alte Cöihen, Fürst Wolfgangs Geburtsstadt, nach Mcrian. wo er selbst an bet Pforte des Augustinerklosters zu Erfurt Einlaß begehrte. So würde schon früh in das Herz Wolfgangs der Keim unerschütterlicher Frömmigkeit gelegt. Nach dem Tode des Vaters 1508 übernahm Fürst Wolfgang, erst sechzehn Jahre alt, das Cöthener Land. Es war von Schulben belastet, die Fürst Walbemar währenb seiner Kriegsbienste unter Kaiser Maximilian hatte machen müssen. Um seine Untertanen nicht durch Steuern zu brücken, unterließ es der junge Fürst, einen eigenen Hofhalt einzurichten. Er trat in die Dienste des Erzbischofs von Magbe-burg, in welchem er das Vorbilb eines gottesfürchtigen, gerechten und wohltätigen Fürsten kennen lernte. 2. Wenige Jahre barauf vermählte sich die Schwester Wolfgangs mit Herzog Johann von Sachsen, dem Bruder und späteren Nachfolger Kurfürst Friebrichs des Weisen von Sachsen-Wittenberg. Der junge Fürst Wolf beeilte sich, biefe enge Verwanbtschast mit dem Hause Wettin, das damals nächst dem habsburgischen Kaiserhause das mächtigste in Deutschland war, zu nutzen. Er schloß mit den Wettinern eine Art Schutz- und Trutz--bünbnis und trat nunmehr in sächsische Dienste. Unter fünf wettinifchen Kurfürsten hat er sich als Staatsrat um jenes Haus sowie um ganz Deutsch-
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