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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 48

1906 - Cöthen : Schulze
— 48 — Freude des Vaters schon früh die größte Vorliebe für körperliche Übung und Abhärtung, eine ausgesprochene Neigung für den Soldatenstand. Beide Eltern festigten in ihm die treue Anhänglichkeit an das nahe verwandte Hohenzollernhaus. Einmal kurbrandenburgischer Feldmarschall zu werden wie der Vater, das war und blieb fortan des Prinzen höchstes Ziel. Als 1693 Fürst Johann Georg Ii. bereits 1693 gestorben und ihm sein Sohn Leopolds erst 17 Jahre alt, als Fürst von Anhalt-Dessau gefolgt war, wurde diesem das schöne brandenburgische Infanterie-Regiment übertragen, welches der Vater bis dahin als Chef innegehabt hatte. Und es gab für den jugendlichen Regimentsoberst schon 1695 ernste Kriegsarbeit. Noch immer führte Ludwig Xiv. seine Raubkriege gegen die deutsche und die holländische Rheingrenze. Mit brennender Begier und ungestümem Mute begab sich der Jüngling auf den Kampfplatz, unterwarf sich den härtesten Anstrengungen und zeigte im Kugelregen eine bewundernswürdige Kaltblütigkeit, so daß er schon 1696 zum Generalmajor befördert wurde. Nach dem Frieden erhielt Leopolds Regiment Halberstadt zum Standquartiere. 5. Während dieser kriegerischen Tätigkeit hatte Leopolds Mutter Henriette Katharina im Dessauer Fürstentums mit Weisheit und Milde für den noch unmündigen Sohn die Regierung geführt. Nachdem Leopold großjährig geworden Fig. 28. Anna Suife, Fürst Leopolds Gemahlin. war, übernahm er 1698 selbständig sein Fürstentum. Eine Fürstin hatte er sich schon in den Knabenjahren ausersehen, seine Jugendgespielin Anna Luise, die Tochter des Dessauer Apothekers Föhse. Sie, mit allen Geistes- und Herzensgaben ausgestattet, schön, klug und tugendhaft, machte auf ihn einen unauslöschlichen Eindruck. Seine Mutter wollte durchaus, daß er sich eine fürstliche Braut erwähle, und schickte den widerstrebenden Sohn, um ihn auf andere Gedanken zu bringen, 1693 in Begleitung seines Hofmeisters auf zwei Jahre nach Italien. Aber mit echter deutscher Treue hielt Fürst Leopold an seiner „Anneliese" fest. Als er die Regierung angetreten hatte, gab die Mutter ihre Einwilligung zur Heirat. Sie hat es nie zu bereuen gehabt. Die Ehe war eine recht glückliche. Anna Luisens Sanftmut und Herzensgüte war für das leicht aufbrausende, rauhe Gemüt Leopolds wie geschaffen, und oft genügte ein einziger Blick von ihr, um den Jähzorn
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