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1. Preußen unter der Königskrone - S. 11

1901 - Breslau : Hirt
4. Die Fürsorge der Hohenzollern für Landbau und Gewerbe. 11 gegen Dänemark (1864) und Österreich (1866) erwarb Preußen Schleswig-Holstein, Hannover, Knrheffeu, Nassau und die freie Stadt Frankfurt a. M. Nunmehr war das preußische Gebiet zusammenhängend und abgerundet. Auch die Stammlande Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen gehörten dazu; denn ihre Fürsten hatten sie bereits 1849 zum Besten deutscher Einheit an Preußen abgetreten. Die großen Ereignisse von 1870/71 brachten Preußen zwar keine Gebietserweiterung, aber desto mehr Ehre. Die Könige von Preußen waren fortan zugleich deutsche Kaiser, und dem Begründer von Deutschlands Einigung, Kaiser Wilhelm dem Großen, war es zugleich vergönnt, Mehrer des Deutschen Reiches zu sein; denn Elsaß-Lothringen, ehemals deutsches Gebiet, vor uahezu 200 Jahren mitten im Frieden von Ludwig Xiy. geraubt, fiel wieder au das Mutterland zurück. Damit hatte Deutschland die Ausdehnung gewonnen, die es heute besitzt; 1890 wurde noch die Insel Helgoland von England gegen afrikanisches Gebiet eingetauscht und hierdurch zugleich der beschämende Umstand beseitigt, daß die englische Flagge unweit der Mündungen deutscher Flüsse wehte. Das deutsche Gebiet umsaßt zur Zeit den stattlichen Flächenraum von 540600 qkm mit 521/4 Millionen Bewohnern. Davon kommen 348600 qkm mit 32 Millionen Bewohnern auf Preußen. Über alle deutschen Lande, sowie über das deutsche Kolonialgebiet hat der Hohenzollernaar schützend seine Flügel ausgebreitet. Er wird ihnen ein treuer Wächter sein für und für. 4. Die Fürsorge der Hohenmern für Landbau und Gewerbe. Die Erhebung Preußens zum Königreiche und die damit verbundenen Krönungsfeierlichkeiten hatten von dem Lande große Opfer gefordert. Das Volk empfand den Druck der hohen Abgaben sehr schwer. Die Verwaltung des Landes war aber nicht dazu angethan, den Wohlstand des Volkes zu heben; denn der König wurde schlecht beraten und erfuhr von seinen Räten nicht, wie es eigentlich im Lande aussah. Dazu kam die schwere Heimsuchung einzelner Landesteile durch Mißernte, Teuerung, Hungersnot und ansteckende Krankheiten. In dieser Zeit der schweren Not erschien Friedrich Wilhelm I. dem Lande als Retter. Er ergriff die Zügel der Regierung mit fester Hand, prüfte und besserte selbst. Seine ganz besondere Fürsorge wandte er Ostpreußen zu. Dieses befand sich bei seinem Regierungsantritt in einem beklagenswerten Zustande; denn von 1709 bis 1711 hatte bort eine große Pest gewütet und den größten Teil des Landes zur Wüste gemacht. Um bic Wunden des Landes zu heilen, machte der König wieberholt beschwerliche Reisen borthin, sah, prüfte und besserte. Er erkannte, daß es vor allen Dingen an Bewohnern fehlte. Deshalb rief er aus der Nähe von Halber-Itabt, aus der Pfalz und der Schweiz Kolonisten in das Land, wies ihnen Wohnsitze an, erließ ihnen für die brei ersten Jahre die Steuern und unterstützte sie beim Ankauf von Vieh, Ackergeräten und Saatgetreibe. Die größte Wohlthat aber erwies er Litauen 1732 durch die Aufnahme von etwa 17000 evangelischen Salzburgern, die um ihres Glaubens willen aus ihrer Heimat vertrieben worben waren. Der sonst so sparsame König fpenbete
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