Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Preußen unter der Königskrone - S. 25

1901 - Breslau : Hirt
6. Die Hohenzollern als Förderer von Kunst, Wissenschaft und Volksbildung. 25 dem er die Aufgabe stellte, das gesamte Schulwesen nach den Forderungen der Zeit zu verbessern. In verschiedenen Gegenden der Monarchie entstanden nach böhmischem Muster Industrieschulen, in denen Unterricht und Arbeit vereinigt werden sollten. Für Ostpreußen wurden Normalschulen eingerichtet, die allen Landschulen zum Muster dienten. Prüfung und Unterhaltung der Lehrer waren fortgesetzt Gegenstände der Fürsorge des Königs. Wenn trotzdem nicht so viel erreicht werden konnte, als man anfangs gehofft hatte, so lag dies nicht am guten Willen, sondern an der Ungunst der Verhältnisse. Aber auch diese wurden überwunden, als am Anfange des 19. Jahrhunderts dem Vaterlande Männer erstanden, die berufen waren, auf allen Gebieten des Staatslebens eine Wiedergeburt herbeizuführen. Schon am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der große Denker Immanuel Kant durch seine Schriften wahres Pflichtbewußtsein zu wecken gesucht. Fichte entzündete in den Unglücksjahren durch seine „Reden an die deutsche Nation" eine glühende Vaterlandsliebe. Ernst Moritz Arndt ließ nicht ab, durch Wort und Schrift das preußische Gewissen aufzurütteln, das Gefühl für deutsche Ehre und Unabhängigkeit zu wecken und vor welschem Trug zu warnen. Friedrich Wilhelm Iii. sah und hörte dies alles mit stiller Freude. Alleuthalbeu förderte er die Bestrebungen zur Hebung des Volkswohls m\b bewies steh als ein Beschützer vou Kunst und Wissenschaft, wie kaum ein Hohenzoller zuvor. 1817 wurde ein besonderes „ Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten " eingerichtet, das nnter der Leitung des Ministers von Altenstein eine segensreiche Thätigkeit entfaltete. Friedrich Wilhelm Iv. wandte sein Interesse in hervorragendem Maße der Kunst und Wissenschaft zu. Schon als Jüngling hatte er bei seinem Aufenthalt in Paris die dortigen Kunstschätze studiert und für seinen leicht empfänglichen Geist viel Anregung gefunden. Durch eilte spätere Reise nach Italien wurde seine Liebe für die Kunst und ihre Schätze noch erhöht. Darum beehrte er auch als König die berühmtesten Künstler mit seiner Freundschaft. Tüchtige Maler, Bildhauer und Baumeister ries er in seine Nähe und suchte die Residenz mit ihren Werfen zu schmücken. So entstand das berühmte Denkmal Friedrichs des Großen von Christian Ranch und das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. im Tiergarten. In den höheren und niederen Schulen suchten seine Räte durch Festsetzung und Durchführung der Regulative vom 1., 2. und 3. Oktober 1854 das, was ihnen von dem bisherigen Unterrichtsstoff überflüssig schien, zu entfernen und den Sinn besonders aus die Pflege der Religion zu richten. Wirksamer war jedoch die Forderung, die das preußische Schulwesen während der Regierung Wilhelms I. durch die Einführung der Allgemeinen Bestimmungen vom 15. Oktober 1872 erhielt. Auch Wilhelm Ii. tritt kräftig für Volksbildung, Kunst und Wissenschaft ein. Schon als Schüler des Gymnasiums in Kassel und als Student in Bonn zeigte er große Neigung zu wissenschaftlichem Streben. Diese hat er sich als Kaiser bewahrt. Kein Fortschritt entgeht seinem Kennerblick, und seine persönliche Teilnahme ist für Künstler und Gelehrte ein Sporn zu immer neuem Streben. 1890 berief er aus allen Teilen des Reiches erfahrene Schulmänner zu einer Schulkouserenz nach Berlin und sorgte dafür, daß vaterländische Geschichte,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer