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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 8

1910 - München : Oldenbourg
H Semiten. verschwand ihre Kenntnis, bis in neuerer Zeit (1802) der deutsche" Gymnasiallehrer Grotesend (Gttingen) den Schlssel zur Entzifferung der persischen Keilschrift wiederfand, indem er in den Inschriften von Perfepolis die persischen Knigsnamen erkannte. Weitere Fortschritte zur Erkenntnis auch der babylonischen Keilschrift machte n. a. der Englnder R a w l i n f o n (1846), der die dreisprachige <babylonisch-elamitisch^-persische) Keilinschrift vom Berge bei Bisutn (Bagistn, sdwestlich von der alten Mederhauptstadt Ekbatna) herausgab. Die literarischen Denkmler aus alter Zeit sind auerordentlich zahlreich. So gestattet die Tontafelbibliothek Assurbanipals, mehr als 20 000 auf beiden Seiten beschriebene Tontafeln, einen fesselnden Einblick in das Wissen der Assyrer. Neuerdings hat man in Babylons 3000 Kontrakttfelchen und bei Tell-Amarua in Obergypten den Briefwechsel mehrerer gyptischer Kniae mit babylonischen und hethitischen Herrschern gefunden. Die Wissenschaften. Die Pflege der Wissenschaften lag ebenfalls in 'den Hnden der Priester. Diese leisteten als Mathematiker und Astro-stomctt Erstaunliches. Sie hatten schon Lngen-, Flchen-, Krpermae und Gewichte auf ein und dasselbe Lngenma gegrndet. Das Sonnenjahr (zu 365 Tagen) sowie t>a Mondjahr (zu 336, bzw. 360 Tagen) und der Tierkreis, d. h. die 12 Sternbilder der scheinbaren Sonnenbahn innerhalb eines Jahres (Ekliptik), waren ihnen wohlbekannt, ebenso Aufgang und Niedergang der Gestirne; desgleichen konnten sie Sonnen- und Mondsfinsternisse berechnen. Die von ihnen erfundene Benennung der Wochentage nach den damals bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Juppiter, Saturn), denen sie Sonne und Mond zuzhlten, ist bis auf unsere Zeit gekommen. Deshalb war im ganzen Altertum die Achtung vor den astronomischen Kenntnissen der Babylonier so groß, da bis in die rmische Kaiserzeit das Wort Ehalder" die spezielle Bedeutung Mathematiker, Astro-nom" besa. Auch die Rechtswissenschaft erfuhr eine sorgfltige Ausbildung, um Im Jahre 1901 fand man z. B. in Susa eine Denkfaule3) mit Inschrift, aus der 2000 hervorgeht, da der König Hammurabi durch eine klug ausgedachte Gesetz-v Chr. g^ung die verschiedenen Seiten des brgerlichen Lebens regelte. Das Ma- und Gewichtsshstem. Als Grundma und Lngeneinheit galt der Weg, den ein rstiger Fugnger in 2 Minuten zurcklegt (so lange braucht nmlich die Sonnenscheibe, um vollstndig sichtbar zu werden, d. h. von dem Augenblick der Berhrung des Horizonts durch den oberen Sonnenrand bis zur Berhrung durch den unteren). Diese Strecke nannten die Griechen Stadion. In 2 Minuten macht der Fugnger 340 Schritte, also in der Sekunde 2. Die x) Bezeichnung fr altpersischelam alter Name fr Susa (Persien). 2) Planmig betriebene Ausgrabungen werden seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in den Ruinen von Ninive bei Mosul am Tigris und nrdlich davon bei Khorsabad sowie in denen von Babel (Hillah, Birs Rimrud) und Susa vor-genommen. Erfolgreiche Forscher waren die Englnder La Yard (in Ninive), O p P e r t und Rawlinson (in Babel), ferner in neuester Zeit amerikanische und franzsische Gelehrte sowie Vertreter der Deutschen Orientgesellschaft, z. B. K o l d e w e y (in Babel). 8) Das berhmte Relief der sog. groen Gesetzesstele Hammurabis befindet sich zurzeit im Louvre zu Paris.
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