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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 13

1910 - München : Oldenbourg
Die gypter. 13 f In dieses Flugebiet wanderten in vorgeschichtlicher Zeit semitische Stmme aus Vorderasien; sie stieen auf eine Urbevlkerung, die teils geknechtet wurde teils mit den Eroberern verschmolz; daraus entstand die altgyptische Bevlkerung. Die gypter erreichten schon in frher Zeit eine hohe Kulturstufe, die in vielen Punkten der mesopotamischen glich. So hatten sie einen blhenden Ackerbau, der sich auf ein groartiges Kanal-system mit Schleusen und Schpfrdern sttzte; weltberhmt war der Stausee Mris in der Oase Faym am westlichen Berghang sdlich von Memphis noch heute etwa dreimal so groß wie der Chiemsee , der das kstliche Na zur Zeit der Flut aufspeicherte, dann zur Zeit der Drre der das Land abgab. Demgem galt das Nilgebiet im ganzen Mertnm bis in die rmische Kaiserzeit als Hauptkornkammer der stlichen Mittelmeerlnder. Auerdem gediehen die Dattelpalme, ferner die Baum-wollen- und Papyrusstaude (letztere eine Wasserpflanze). Auch die Industrie war der hochentwickelten vorderasiatischen hnlich; zu merken ist die Ge-winnung des Glases, die Bearbeitung von Steinen und Metallen, besonders Edelmetallen, sodann die Herstellung feiner Leinwand und des als Papyrus bekannten Schreibmaterials. Der Landhandel ging nil-aufwrts zu den A t h i o p e n, von denen man Gold, Ebenholz, Weih-tauch, Elfenbeins, Strauenfedern, Sklaven u. dgl. eintauschte, dann ostwrts nach Vorderasien und westwrts an der Nordkste Afrikas entlang. Einzelne Handelswege fhrten auerdem durch die Wste; dieselben muten sich naturgem an die Oasen anschlieen; eine solche war z.b. Siwah mit dem berhmten Tempel des Ammon. Fr den See-Handel fehlte den gyptern das Schiffsbauholz; auch hatten sie keine lngere Kstenlinie; doch empfingen sie gerne die phnicischen, spter die griechischen Seefahrer. Von 600 v. Chr. an besaen sie berdies eine eigene Flotte. Der Volkscharakter. Aus diesen Verhltnissen entwickelte sich der eigen-artige gyptische Volkscharakter. Die Abgeschlossenheit des Landes sowie der durch Flei und Migkeit erworbene Reichtum machten die Masse des Volkes ebenso hochmtig, selbstzufrieden und u n k r i e g e r i s ch wie die Chinesen. Nur einmal während ihrer langen Geschichte traten die gypter erobernd auf, nmlich ' 1 in der Zeit nach Vertreibung der Hyksos; sonst behalfen sie sich mit S l d n e r n, die sie den lybischen Wstenstmmen, spter griechischen, lydischen und karischen Einwanderern entnahmen. Das Volk war in Stnde geteilt (Priester, Krieger, Kaufleute und Handwerker, Bauern und Hirten): sie waren zwar nicht so streng geschieden wie die Kasten der Inder; doch galt es als Gewohnheitsrecht, da die Kinder dem Stande der Eltern folgten Kunst und^Wissenschaft. Die Hauptbedeutung der alten gypter lag auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft; beide wurden wie bei den Babyloniern und Assyrern !) Daher der Name der Stadt Elephantine" bei Syene in Obergypten.
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