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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 20

1910 - München : Oldenbourg
20 Semiten. werte bieten knnen und so sahen sie sich zunchst gentigt, die Naturgaben ihres Lndchens mglichst auszunutzen. Es waren dies vor allem Erzeug-nisse der Gartenkultur. Der Einflu des Meeres machte das an sich milde Klima beraus gleichmig; dazu hielt der Libanon während der rauheren Jahreszeit die aus Jnnerasien wehenden Nordostwinde ab. Dies ermglichte die Pflege von veredeltem Obst, Sdfrchten und Wein. Eine besondere Leistung der Phnicier war die Verwertung der Palm-erzeugmsse. In Phnicien selbst gedeiht zwar die Dattelpalme nicht, wohl aber in den warmen Tlern Syriens, ferner in Mesopotamien, Arabien und gypten. Diese Palmprodukte erhielten die Phnicier durch Zwischenhandel und fhrten sie hauptschlich nach Griechenland aus. Dort galten sie so ausschlielich als phnicische Erzeugnisse, da das Wort phoenix gleichbedeutend war mit Dattelpalme". Auch die Industrie, fr welche der Libanon u. et. Kupfer und Eisen lieferte, stand in hoher Blte. Mit ungewhnlicher Geschicklichkeit betrieben die Phnicier den Bergbau, die von den gyptern bernommene Glasindustrie sowie die Metallbearbeitung; ferner schnitzten sie aus Ebel-holz, Elfenbein und Bernstein zierliche Schmuckgegenstnbe. Ein solange als mglich von ihnen gehtetes Geheimnis war die Bereitung und Verwertung des Purpurs/) (aus dem Safte der Purpurschnecke). Ihren eigentlichen Weltruf jeboch verschafften sich die Phnicier bitrch den .Handel. Die Khnheit und Sicherheit der phnicischen Seeleute war bewuuberuugswrbig. Aus dem Holze der Sebent und Zypressen des Libanons bauten sie seetchtige Schiffe. Damit holten sie Kupfer und weiteres Schiffbauholz aus Eypern, Golb von der Insel Thasos und aus Thracien (Strymongebiet), Lwenfelle aus Kyrene, Leinwanb aus gypten, Silber und Wolle aus Spanien, Eisen aus Elba, Zinn aus Eng-lanb usw. Vom Schwarzen Meere aus hatten sie Lanbanschlu nach den 5) st seegebieten, von benen sie Bernstein bezogen. Reichbelaben mit den Erzeugnissen des Abenblanbes wanberten Karawanen von der phnicischen Kste nach Syrien, Mesopotamien, Arabien, an den Persischen Meerbusen und ans Rote Meer, wo man wieber Seeanschlu nach I n b i e n hatte. Von biesen Karawanen erhielten dann die Phnicier die Schtze des Morgenlanbes (Golb, Weihrauch, Myrrhen, Perlen, Ebelsteine, Elfen-dein, Seibe u. bgl.), die sie westwrts weiterbeforberten. Da man fr so ausgebehnte Seereisen Sttzpunkte brauchte, legten die Phnicier an wichtigen Kstenpltzen Kolonien an. Solche Pflanz- i) Purpurne Prachtgewnder wurden anfnglich mit Gold aufgewogen und standen demgem so hoch im Preise, da nur Könige und Fürsten sie bezahlen konnten. Deshalb wurde die Redensart einen mit dem Purpur bekleiden" gleich-Bedeutend mit einen zum Herrscher machen".
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