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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 28

1910 - München : Oldenbourg
28 Jndogermanen. Von hier aus verbreiteten sie sich der das Hochland Dekan und be-herrschten so die vorderindische Halbinsel. Aus denverschiedenartigenbestand-teilen der Bevlkerung bildete sich sodann das Kastenwesen, das nirgends so streng durchgefhrt wurde wie bei den Indern. Man unterschied 4 Kasten: 1. die P r i e st e r oder Brahmanen (Lehrstand), 2. die K r i e g e r (Wehr-stand), 3. die Ackerbau-, Handel- und Gewerbetreibenden (Nhrstand) und 4. die Hauptmasse der geknechteten Urbevlkerung (Dienerstand); von den Kasten ausgeschlossen waren die als unrein verachteten Parias. In dem reichgesegneten Lande entwickelte sich nun eine hohe Kultur. Vor allem blhte der Ackerbau (Weizen, Reis, Zuckerrohr, Gewrze, Baumwolle ic. k.) nebst der Viehzucht (Elefant, Rind, Bffel, Schaf, Seidenraupe); der Boden lieferte auerdem noch Gold, Silber und Edel-steine, das Meer Perlen. Auf Grund dieser reichen Naturgaben entstand auch eine verfeinerte Industrie, vor allem die Webindustrie und die Metall-bearbeitung; berhmt waren die Schnitzereien aus kostbarem Sandel-und Ebenholz sowie aus Elfenbein. Auenhandel trieben die Inder selbst wenig; doch kamen zu ihnen mongolische Hndler von Nordosten und semitische von Nordwesten. Ter Bolkscharakter. Das während seiner Wanderzeit krftige und kriegerische Volk erschlaffte bald durch den Einflu des tropisch-schwlen Klimas sowie der berreichen, ohne besondere Mhe erworbenen Naturschtze und verlor allmhlich jedes Gefhl fr den sittlichen Wert der Arbeit. Da in dem heien Lande alles schnell reift und ebenso schnell zugrunde geht, wurde der Gedanke von der Wert-losigkeit alles Irdischen die Grundlage der indischen Lebensauffassung, wie sie uns vor allem in der Religion und der Literatur entgegentritt. Kunst und Wissenschaft. Die Bildende Kunst. Dem Volkscharakter entsprechend, bestanden die Baudenkmler hauptschlich aus Grab- oder Tempel bauten, letztere wieder aus Frei- oder Grottenbauten. Die Grabdenkmler waren kuppelsrmig'e Rundbauten, die man der Reliquien Buddhas und seiner Anhnger errichtete. Die ftreitempel (Pagoden) bildeten einen mit Mauern umgebenen Hain, der heilige Gebude umschlo,-die Mauern trugen an den Ecken und der den Eingngen Trme in der Form von Stufenpyramiden. Wahrhaft groartig sind noch jetzt die stundenweit neben-und bereinander in Felsgestein eingemeielten Grottentempel mit Gngen, Inschriften, Einsiedlerwohnungen u. dgl.; die bedeutendsten finden sich in E l l o r a nordstlich von Bombay und auf der Insel E l e p h a n t a bei Bombay. Die Dichtkunst. Die Lyrik schuf Hymnen (Bedas) zu Ehren der Götter; einige dieser Lieder reichen ihrer Entstehung nach noch in die Zeit der Wanderung hinauf und sind somit die ltesten indogermanischen Sprach-denkmler, die wir besitzen. Das Heldenzeitalter (die Zeit der Eroberung
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