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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 103

1910 - München : Oldenbourg
Das Perikleische Zeitalter. 103 Die Ratsherrn erhielten tglich eine Drachme, die Geschworenen eine halbe, ebensoviel etwa die Soldaten im Heer und auf der Flotte. Spter kamen noch die Rckvergtung des Eintrittsgeldes fr die Theaterauffhrungen (2 Dbolen) sowie eine Entschdigung fr den Besuch der Volksversammlung hinzu (13 Obo-len). Das war jedoch, abgesehen vom unentgeltlichen Theaterbesuch, nur ein miges Taggeld fr die Dauer der ffentlichen Wirksamkeit (entsprechend den Diten" unserer heutigen Volksvertreter). Die hheren mter (Archonten-, Strategen-, Schatzmeisteramt) blieben wie frher unbesoldet, waren also selbst jetzt nur den Wohlhabenden zugnglich. Diese hatten auerdem noch groe Opfer fr ffentliche Zwecke zu bringen in den sog. Liturgien; letztere bestanden hauptschlich in der T r i e r a r ch i e (Ausrstung eines Kriegsschiffes) und in der C h o r e g i e (Ausstattung und Einbung von Chren bei den Theater-ansfhrungen an den groen Festtagen). Da der Staat auch die Armenpflege sowie die Frsorge fr die im Kriege Verstmmelten und fr die Hinterbliebenen der Gefallenen auf sich nahm, bekam er bald zahlreiche Kostgnger": Aristoteles berechnete sie auf 20000 (tglich). Dadurch stieg auch der Staatsbedarf, und da ferner die Verschnerung der Stadt, die Pflege der Knste u. . immer grere Summen beanspruchten, muten die Abgaben und Zlle sowie die (Steuern der Bundesgenossen wiederholt erhht werden. Das trug ebenfalls dazu bei, da die Athener bei ihren Bundesgenossen bald ebenso unbeliebt wurden wie die Spartaner bei ihren Periken und Heloten. c/Die wirtschaftlichen Verhltnisse Attilas um die Mitte des V. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten Folgen der Perserkriege zhlte u. a. auch der Wirt-schaftliche Aufschwung Griechenlands, insbesondere Athens. In kurzer Zeit hatte sich Attika aus einem Ackerbaustaat zu einem Industrie- und Handelsstaat entwickelt. Da sich nmlich wegen der massenhaften Einfuhr billigen Getreides der Ackerbau immer weniger lohnte, trat ein Rckgang der Landwirtschaft ein, so da Athen nicht einmal ein Drittel seines Bedarfes an Brotkorn mehr im eigenen Lande decken konnte; hchstens Oliven-l, Wein und Feigen wurden noch in nennenswerter Menge erzeugt und gelangten teilweise zur Ausfuhr. Aber diese Produkte verschwanden an Bedeutung gegenber den zahllosen gewerblichen Erzeugnissen, die durch Porzellan-, Metall- und Lederfabriken, in Gieereien, Webereien und Frbereien, von Bildhauern, Goldschmieden, Steinschneidern usw. her-gestellt und nach allen Gestadelndern des Mittelmeeres verkauft wurden. Die reichliche Arbeits- und Verdienstgelegenheit in der Stadt zog nun die in der Landwirtschaft berflssig gewordenen Arbeitskrfte nach Athen oder in den Pirus und bewirkte ein rasches Anwachsen der Stadtbevlkerung. Das berreiche Arbeitsangebot fhrte sodann zum Grogewerbe und Grohandel, die nicht mehr nur nach Bedarf und auf Bestellung lieferten, sondern auf Vorrat arbeiteten oder kauften und dann die Zeit der Nachfrage zum Verkauf ihrer Waren benutzten. Da der gewerbliche Grobetrieb mehr und mehr die billigere Sklavenarbeit bevorzugte, muten freilich die selbstndigen Kleinbetriebe zurckgehen. Aber
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