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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 122

1910 - München : Oldenbourg
122 Die Griechen. Wanderzeit von griechischen Stmmen besetzt, die sich jedoch mit thracischen und illyrischen Bestandteilen vermischten. Nur das Knigshaus und der ritterliche Adel blieben reinhellenisch. An der Entwicklung Gesamt-griechenlands hatten die Macedonier bisher wenig Anteil genommen. Die Ausfuhr der landwirtschaftlichen Produkte und die Einfuhr von Industrie-erzeugnissen besorgten die zahlreichen griechischen Kstenstdte, hauptschlich die auf der Chalkidike. Durch sie kamen auch Keime der Kunst und um Wissenschaft an den Knigshof (zu g, dann Pella, spter Thessalomke), 400 wo sie eifrig gepflegt wurden. So weilten bei dem König A r ch e l u s Euripides sowie der Maler Zeuxis, und Philipp Ii. (359336) berief den Philosophen Aristoteles zum Erzieher seines Sohnes Alexander. Philipp und die politische Lage. Philipp hatte in seiner Jugend eine Zeit lang im Hanse des Epaminondas zu Theben gelebt und sich hier nicht nur die griechische Bildung und Kriegskunst angeeignet sondern auch einen Einblick in die innere Zerrissenheit der Hellenen bekommen. Nachdem er dann auf den Thron gelangt war, fate er den Plan, zunchst eine starke Monarchie als festen Kern zu schaffen, hierauf die Hegemonie Griechenlands au sich zu bringen und schlielich mit der griechisch-macedonischen Gesamtmacht die Eroberung Persiens zu unternehmen. Als Feldherr und Staatsmann hervorragend begabt, persnlich wohlwollend und liebenswrdig, ging der König in rastloser Ttigkeit an die Durchfhrung seiner Plne. Aus dem kriegerischen Adel bildete er eine treffliche Reiterei und aus seinen krftigen Bauern die mit Sarissen (langen Speeren) ausgerstete, festgeschlossene Phalanx zu Fu. Im Gegensatz zu den Brger-und Sldnertruppen der kleineren Stadtstaaten, die gewhnlich nur während der guten Jahreszeit ins Feld zogen, hielt Philipp sein Heer Sommer und Winter stndig unter Waffen und bte es in Kmpfen gegen thracische Nachbarstmme. Auerdem erffnete er sich eine Geldquelle, indem er am goldreichen Pangaiosberg (nordstlich von Amphipolis) die Stadt Philippi (bisher Krenides) anlegte behufs Ausbeutung der dortigen Bergwerke, die ihm jhrlich 1000 Talente Einnahmen brachten. Nun suchte er die Kstengebiete in seine Hand zu bekommen, um sich die fr seine Plne notwendige Flotte errichten zu knnen Da aber die seinem Lande vorliegenden Gestade mit griechischen Kolonien bedeckt waren, mute Philipp notwendigerweise mit den Griechen, insbesondere mit A t h e n, in Streit geraten. Hier (in Athen) gab es damals wie berhaupt in Griechenland zwei Parteien, eine mouarchisch-macedonische und eine repnblikanisch-antirnacedonische. Die erstere, vertreten durch die Redner Jsokrates und Aschines, den Staats-und Finanzmann E u b l o s und den Feldherrn P h o k i o n, war der berzeugung, da bei der erwiesenen Unfhigkeit der republikanischen Stadtstaaten, einen nationalen Einheitsstaat zu schaffen, die Zukunft Griechenlands in der Hand der macedonischen Monarchie liege, deren Hegemonie man also mglichst frdern msse. Die republikanische Partei dagegen, angefeuert durch die Redner Demosthenes, Lykurgos und Hyperides, rief ihre Mitbrger zur Ber-teidigung der hellenischen Freiheit gegen Philipp auf. Diese innere Zwietracht hemmte die Verteidigung der Hellenen und erleichterte dem König Philipp die Durchfhrung seiner Plne.
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