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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 142

1910 - München : Oldenbourg
142 Die Griechen. ist trefflich geschildert. Der sog. Farnesische Stier (jetzt in Neapel) versinnbildlicht eine hnliche wilderregte Handlung, nmlich die Szene, wie Amphiou und Zethos die Feindin ihrer Mutter an die Hrner eines grimmigen Stieres binden. b)der Pergamenischen Schule: Die Gigantenschlacht an dem groen Ware des Zeus und der Athene in Pergamum^), ausgefhrt als Fries, 2,75 m hoch und 125 m lang. Vorgefhrt wird der Kampf smtlicher Götter gegen die erdentsprossenen, die rohen Naturkrfte versinnbildlichenden Giganten. Mit fesselnder Lebendigkeit ist das grimmige Ringen der berlebensgro heraus-tretenden Krper geschildert. In der Zeusgruppe schmettert der Gtterknig Blitz auf Blitz in die teils mit Menschengestalt teils mit Schlangenfen, Lwen-kpfen u. dgl. ausgestatteten Unholde. In der Athenegruppe empfngt die sieg-reiche Zeustochter von der herabschwebenden Nike einen Kranz. Von den nach Athen gestifteten Kunstwerken verdienen Erwhnung der Sterbende Gallier (jetzt im Kapitolinischen Museum) und der Gallier und sein Weib (aus der Villa Ludovisi in Rom). Die erstgenannte Statue zeigt uns einen keltischen Krieger, der, von Feindeshand in die Brust getroffen, auf seinen Schild zusammen-gebrochen ist. Die einen hnlichen Gedanken behandelnde Gruppe stellt einen trotzigen Barbaren dar, der die Niederlage seines Volkes nicht berleben will; sein Weib hat er soeben selbst gettet, um es der schimpflichen Gefangenschaft zu entziehen; nun stt er sich mit wilder Entschlossenheit das Schwert in die Brust. der Alexandrinischen Schule: Der berlebensgroe Nil (jetzt in Rom): ruhig und majesttisch liegt der brtige Flugott dahingestreckt, das trumerische Antlitz voll wohlwollender Milde in die Ferne gerichtet (vgl. S. 12). X) der Attischen Schule: Die Kolossalstatue der Hera Ludovisi (vgl. S. 50); erhalten ist nur der Kopf mit seiner wunderbaren Verschmelzung von Hoheit und Liebreiz, Wrde und Anmut. Der Farnesische Herkules, das Urbild mnnlicher Kraft (vgl. S. 55). Der sog. Borghesische Fechter (benannt nach der Villa Borghese bei Rom; jetzt im Louvre), ein schlanker, sehniger Krieger, der sich mit der beschildeten Linken deckt und mit der Rechten zum Stoe aus-holt; seine hagere Muskulatur ist bis ins kleinste genau herausgearbeitet. Weitere berhmte Skulpturen hellenistischer Herkunft sind: Die wahrscheinlich zusammengehrenden Statuen des Apollo vom Belvedere (vgl. S. 50) und der Diana von Versailles; hoheitsvoll zrnend2), schreitet der Gott schwebenden Ganges einher; ebenbrtig an Schnheit erscheint seine Schwester, dargestellt als Jgerin in Begleitung einer Hindin. Die sog. Venns von Milo ist eine der vollendetsten Frauengestalten aus dem Altertum. Jf. Die Malerei machte groe Fortschritte und schuf Wandbilder und Tafel--gemlde; besonders die Portrtkunst blhte. Doch hat sich auer einigen in gypten gefundenen (auf Holz gearbeiteten) Kopfbildern und den in Pompeji erhaltenen Wandgemlden wenig3) Nennenswertes auf die Nachwelt gerettet. x) Durch Ausgrabungen deutscher Forscher, des. H u m a n n s , wurden grere Reste zutage gefrdert; sie befinden sich im Berliner Pergamum-Museum. 2) Die Statue soll nach Delphi gestiftet worden sein zum Andenken an die unter Apollos Beistand erfolgte Abwehr der Kelten (s. S. 137). 3) 1907 fand man bei dem alten Pagas (heute Volo) am gleichnamigen Golf in Thessalien etwa 40 Grabsteine mit Gemlden aus dem 3. oder 2. vorchristlichen Jahrhundert; die Bilder stellen Abschiedsszenen dar und haben, da sie eingemauert waren, ihre Farben tadellos erhalten.
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