Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 233

1910 - München : Oldenbourg
Kunst u. Wissenschaft in d. bergangszeit v. d. Republik z. Monarchie. 233 Heer. Das Heer schuf den Monarchen. Da aber in der Armee der un-bedingte Gehorsam gilt, fhrte die weitere Entwicklung der Regierungs-form der die Soldatenherrschaft unaufhaltsam zur absoluten Monarchie. Auch war die Wiederbelebung der altvterlichen Religion unmglich. Die Gebildeten versanken mehr und mehr in Unglauben und Zweifelsucht, die Massen in Aberglauben und orientalische Schwrmerei. berdies fiel gerade in die Regierungszeit des Augusws jenes Ereignis, das in seinen Folgen die geistige und sittliche Entwicklung der Menschheit auf eine neue Grundlage stellte, nmlich die Geburt des Weltheilandes Jesu Christin) Kunst und Wissenschaft in der bergangszeit von der Republik zur Monarchie. Auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschast blieben die Rmer nach wie vor Schler der Griechen. Einigermaen selbstndig entwickelten sich hchstens die Beredsamkeit, die Geschichtschreibung und die Rechtskunde. Der Bildenden Kunst kam die Prunksucht und Prachtliebe der rmischen Vornehmen ebenso zustatten wie die Schaulust der Menge. Fr die Pflege der Musen waren die strmischen Zeiten der Brgerkriege wenig gnstig. Erst als Augustus dem rmischen Reiche den Frieden gab, brach auch fr die Literatur das sog. Goldene Zeitalter an. 1. Die Baukunst. Zur Erhhung der Prunkwirkung verschmolz man den reichen Korinthischen Stil mit dem zierlichen Jonischen zum sog. Kompositen-(Misch-)stil, d. h. man verband korinthische und ionische Formen miteinander. Ferner wuchs, besonders bei groen, mehrstckigen Gebuden, der geradlinige Sulenbau mit dem Gewlbe- oder Kuppelbau zusammen. Noch aus der Zeit des ersten Triumvirats stammt das Grabmal der Cacilia Metella (der Gattin eines Crassus), ein Rundbau an der Via Appia. Csar und dann vor allem Augustus begannen, das Forum Romanum, das Marsfeld und den Palatin mit prachtvollen Tempeln, Foren (Markt- und Versammlungshallen), Basiliken (Verkaufs- und Gerichtshallen), Kurien (Sitzungshallen), Amphitheatern, Thermen, Palsten und Bibliotheken zu schmcken. Auerdem versorgten sie die Stadt mit ausgedehnten Wasserleitungen. Hervorzuheben sind das Pantheon des Agrippa (fr alle Götter bestimmt, ein Rundtempel mit einem der 40 m hohen Kuppelgewlbe und einer Vorhalle von korinthischen Sulen; im Umbau aus der Zeit Hadrians noch erhalten, dient es jetzt als Marienkirche), die Thermen des Agrippa, damals ein beliebter Treffpunkt der rmischen Gesellschaft, und das Mausoleum des Augusws. Die (auch von spteren Herrschern errichteten) sog. Kaiserfora, durch Mauern und Sulengnge voneinander getrennt, umschlossen gewhnlich einen Tempel, so z. B. das Forum des Augustus den Tempel des Mars Ultor (Rcher). 2. Die Plastik. Tie Bildende Kunst (im engeren Sinne) wurde fast durchweg von Hellemstischen Meistern oder wenigstens nach griechischen Mustern gepflegt. Besonders beliebt waren die Portrt st atnen mit den lebenswahren Ge-sichtszgen einer bestimmten Persnlichkeit. Zu nennen sind: Die naturgetreue *) Die Geburt Christi fand wahrscheinlich 6 Jahre frher statt, als man bisher annahm; vgl. hiezu Anhang: Kulturgesch. Grundbegriffe S. Xix. Anm.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer