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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 248

1910 - München : Oldenbourg
248 Die Rmer. Die endgltige Reichsteilung (395) und der Untergang des Westrmischen Reiches (476). Bei seinem Tode teilte Theodosius das Reich in der Weise, da der ltere Sohn A r c a d i u s (unter der Leitung des Galliers Rusinus) den griechischen Osten, der jngere Sohn H o u o r i u s (unter der Vormund-schast des Vandalen Stillcho) den lateinischen Westen erhielt. Die Grenze zwischen den beiden Reichen bildete im allgemeinen eine Linie von der unteren Save sdwrts bis zur Groen Syrte (Meerbusen zwischen Kyrene und der Provinz Afrika). Das Oftrmische Reich, auch Griechisches oder Byzantinisches Reich genannt, bestand noch der 1000 Jahre und schtzte die sich entwickelnde christlich-germanisch-slavische Kultur Europas gegen die Asiaten, zuerst gegen die Neuperser, dann nach deren Unter-gang gegen die Araber, bis es schlielich nach ruhmvollem Kampfe den Trken erlag (1453). Whrend dieses langen Zeitraums bildete es fr die Westlnder eine Quelle der Kultur und rettete die Schtze der griechisch-rmischen Bildung, bis das Abendland in der Renaissancezeit reif genug war, das Erbe zu bernehmen und weiterzupflegen. (Nheres s. Zweiter Hauptteil: Mittelalter). Das Westrmische Reich erlag zwar in un-rhmlicher Weise dem Ansturm der Germanen; aber aus den Trmmern des kaiserlichen Roms erwuchs das ppstliche Rom, das die abend-lndischen Kulturvlker durch die Kraft des Geistes noch viel nachhaltiger beherrschte als vorher das kaiserliche. Honorius (395423) verlegte den Herrschersitz nach Ravenna, das durch Smpfe gegen einen Landangriff geschtzt war. Whrend seiner Regierung begann der mit der sog. Vlkerwanderung zusammenhngende Masseneinbruch der Germanen in die Provinzen des Westrmischen Reiches. Begnstigt wurde er dadurch, da der Reichsverweser Stilicho die an der Nordgrenze stehenden Legionen nach Italien rief, um dort die Einflle der W e st g o t e n (unter Alarich) sowie anderer germanischer Stmme (unter Radgais) abzuwehren. Es gelang zwar, die letzteren bei Fsl (unweit von Florenz) zu vernichten (405); aber 410 nach der Ermordung Stilichos rckte Alarich zweimal bis Rom vor und eroberte die Stadt. Nach seinem frhen Tode zogen die Westgoten mit Zustimmung des Kaisers Honorius nach Gallien (419). Dorthin drangen vom Niederrhein her allmhlich auch die F r a n k e n vor, nachdem die B u r g u u d e r (schon seit 406) sich am Mittel- und Oberrhein niedergelassen hatten. Diese Vlkerbewegung nahm ihren Fortgang unter der Regierung des Kaisers Palentinian Iii. (425-^55), der den anfangs seine Mutter Plaadrn, eine Schwester des Honorius, die Vormundschaft fhrte. Fast alle Nebenlnder gingen dem Reiche nach und nach verloren. So wurde Spanien von germanischen Stmmen (Sueben, Alanen, Vandalen) berflutet, denen (seit 415) auch die Westgoten folgten. Von Spanien aus eroberten die Vandalen sogar Nord-afrika (429), während die Angelsachsen das von Truppen entblte Bri^ tannien gewarnten (449). Somit war das westrmische Reich im wesentlichen aus sein Hauptland Italien beschrnkt? nur in Gallien blieb ein kleiner Rest (das
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