Anfrage in Hauptansicht öffnen
1. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914
1914 -
Gotha
: Perthes
Dokumente für Auswahl
Auswahl zurücksetzen
Aktuelle Auswahl:
id : 1594_00000044Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
1
Seiten
1. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 
- S. 36
1914 -
Gotha
: Perthes
— 36 —
Lehre vom verschiedenen Tempo nationaler Entwicklungen, können es aber nicht weiter verfolgen.
Im ganzen hat sich herausgestellt: gewaltige Reizmassen, die sich vornehmlich aus der rasch und rücksichtslos veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ergeben, versetzen unser Volk in seinen entscheidend vorwärts" weisenden Bestandteilen um etwa 1880 in einen neuen Zustand seines Seelenlebens.
(Einteilung. Das nächste Ergebnis hiervon ist dann eine neue Art ständiger Nervosität gewesen: die Regsamkeit,, Izmpressioms-
mus). Sie kann sich bis zu vollen Auswüchsen eines Original-
genietums steigern: das Grüne Deutschland in der Literatur der achtziger Jahre und verwandte Erscheinungen in der bildenden Kunst, insbesondere der Malerei dieser Zeit zeigen es. Sie schlägt aber bald in eine höhere geistige Kultur um, die von den Zeitgenossen selbst als Neuidealismus und Neuromantik bezeichnet wird, und das Jahrzehnt vor dem Schluß des Jahrhunderts wie das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts sind in steigendem Maße von diesen Erscheinungen beherrscht. In der Zeit um 1910 aber beginnt schon deutlich wieder ihr Verfall; die Probleme des wissenschaftlichen und politischen Denkens drängen sich hervor: esjtnd die Übergänge zu einem neuen Realismus.
So zerfällt denn die Periode seit etwa 1870/80, soweit sie bisher durchlebt ist, in zwei vollendete und eine soeben int Aufbau begriffene Stufe. Dabei fällt sofort auf, daß diese Stufen zu denen der ersten Periode in einem durchgehenden inneren Parallelismus stehen. Er ist so augenscheinlich, daß schon die allgemeinen zeitgenössischen Bezeichnungen von diesen Parallelen her erfolgt sind. Freilich: die neuen Stufen sind deshalb nicht etwa mit den alten identisch. Vielmehr stellt sich bei näherer Betrachtung heraus, daß die Zweite Periode ein gegenüber der ersten höheres Entwick-