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1. Quellenbuch zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts für höhere Lehranstalten - S. 106

1910 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
106 Aus der Zeit der Retchsgründung. liche Entgegenkommen ihrerseits und ihr Vorgehen aus dem starken Abschnitt. Noch um zwölf Uhr in der Nacht gingen die Befehle ab, welche alle unsere Korps konzentriren sollten. Die Erste Armee, Prinz Friedrich Karl, stand in Horsitz der feindlichen Versammlung an der Bistritz gegenüber, die Zweite Armee, Kronprinz, hinter der oberen Elbe jenseits Königinhofen, die Elbarmee, Herwarth, südlich bei Snidar. Letztere hatten daher zwei und drei Meilen zu marschiren, ehe sie in das Gefecht eingreifen konnten. Sie waren gegen beide Flanken des Gegners dirigirt. Die Absicht war, die feindliche Armee gegen die Elbe zu werfen, sie von beiden befestigten Übergängen abzuschneiden und, wenn möglich, ganz zu vernichten. Bald nach Mitternacht, den 3. Juli, ritten die Adjutanten mit dem Befehl in die entfernten Stabsquartiere der Nebenarmeen, um vier gingen unsere Pferde von Gitschin nach Horsitz, um fünf Uhr folgte der König und das Hauptquartier zu Wageu. Ich nahm Podbielski und Wartensleben x) auf meinem Jagdwagen mit. Um siebeneinhalb Uhr stiegen wir in Horsitz zu Pferde, und um gegen acht Uhr fielen die ersten Schüsse der Avantgarde. Der Feind hatte eine überaus starke Stellung auf den Höhen jenseits Sadowa hinter der Bistritz und antwortete aus zahlreichen Batterien. Es lag nicht in unserem Plan, hier eine Entscheidung mit großen Opfern an dieser Stelle schnell herbeizuführen. Das Hügel- und Wiesenterrain dieser Gegend ist durch Waldkuppeu unterbrochen, ein kalter Nebelregen erschwerte die Übersicht in der ganz unbekannten Gegend. Während das Gefecht in der Front langsam fortbrannte, wurde mit Spannung ausgeschaut, ob die Fügelarmeen erscheinen würden. Schon um zehn Uhr hatten die schneeweißen Rauchballen der feindlichen Batterien eine Ausdehnung von wohl zwei Meilen. Aber es war schwer zu sagen, ob ihr Feuer sich nur auf uns oder zum Teil schon auf andere Gegner richte. Die österreichische Artillerie schoß sehr gut. Kaum ließ sich eine Kolonne Infanterie oder Kavallerie irgendwo in einer Thalschlucht sehen, so schlug eine Granate in unerfreulicher Nähe ein, und das Feuer unserer Batterien ertrug sie mit größter Standhaftigkeit. Bald waren säst alle unsere gezogenen Batterien in Thätigkeit und nur noch die glatten in Reserve. Nun blitzte es aber auch von dem hochgelegenen Dorfe Chlum her aus solcher Entfernung, daß das Feuer nicht mehr gegen uns gerichtet sein konnte, und wir schlossen, daß der Kronprinz links im Anmarsch sein müsse. Bald gingen anch Meldungen darüber ein und die Rauchwolken in der Richtung von Nechanitz konnten nur von der Herwarthschen Artillerie herrühren. Er erhielt sogleich den Befehl, dort den Übergang zu erzwingen und gegen die feindliche linke Flanke vorzugehen. Im Zentrum links war General Franfecki2) gegen Benatek vor-
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