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1. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 31

1905 - Leipzig : Freytag
31 einem breiten Bande um Hals und Brust, den Handschuhen, dem rotseidenen Krönungsmantel (pallium), den Sporen. Zu den Insignien gehörte die achteckige, sogenannte Krone Karls des Großen, ein spätes Erzeugnis sizilia-nischer oder byzantinischer Industrie aus dem 11. Jahrhundert, jetzt im kaiserlichen Schatz in Wien, ferner das Zepter, ein kurzer, hohler Stab aus vergoldetem Silberblech, der Reichsapfel (pomum), bestehend aus einer Kugel von Goldblech mit einem goldenen Kreuz, aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, das Schwert, endlich das kostbare E y a n g e-lienbuch, worauf der König den Eid leistete. Das älteste und bedeutsamste Symbol der Königsmacht war jedenfalls die Krone, welche früher aus einem schmalen Stirnreifen oder Stirnband bestand. Die Titel des Königs waren herre, viirste, künec. Herre (Gebieter) hieß ursprünglich der Freie gegenüber dem Unfreien, später (um 1200) jeder Edelmann; erst seit 1650 hieß auch der Bürgerliche so. Vürste (ahd. furisto, engl, first, der erste im Lande) hieß jeder unmittelbar unter dem Könige stehende Reichswürdenträger. Der König war also der herre und vürste y.ar Fig. 4. Schwert Karls des Großen aus der kais. Schatzkammer in Wien. (Lacroix, Les arts an moyen-äge.) c) Verfassung und Verwaltung des Reiches. Die Thronbesteigung erfolgte nach altgermanischem Brauche in der Weise, daß der König in der Volksversammlung auf den Schild erhoben und dreimal herumgetragen wurde. Das Volk wählte ihn, dem Volke zeigte er sich nach der Wahl. Bald schloß sich daran ein l'mzug durch das Land, durch welchen der neue König die Huldigungen seines Landes entgegennahm, von demselben Besitz ergriff, alte Rechte bestätigte, neue verlieh und auch wohl sein Richteramt ausiibte.
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