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1. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 48

1905 - Halle : Gesenius
unter wehender dreifarbiger Fahne (blau-weiß.rot) und unter dem Schlachtgesang der „Marseillaise" auf ihn los und schlugen ihn meist in die Flucht. Am Ober- und Mittelrhein, in Belgien. Nordspanien und Oberitalien sowie auf dem Meere entbrannte der Kampf. Das preußische Heer stand nach der Wiedereroberung von Mainz in der heutigen Rheinpfalz und schlug allein von allen den wütenden Ansturm der Revolutionsheere ab. Das geschah in den großen Schlachten bei Kaiserslautern. Aber die österreichischen und englischen Heere in Belgien wurden besiegt und gaben das ganze linke Rheinufer preis. Alles Land von der Nordsee bis zum Rheine wurde nun von den Franzosen eingenommen. Da wurde der König von Preußen des Krieges müde; er trennte sich von den Verbündeten und schloß den Frieden zu Basel, 1795. Schmählicherweise gestand er darin geheim den Franzosen den Besitz des linken Rheinusers zu. Er hatte damit sein Amt als Schützer des Reiches preisgegeben, und das Ansehen Preußens wurde schwer geschädigt. Die Heere der Franzosen drangen von 1795 bis 1797 mehrmals über den Rhein und einmal bis tief nach Franken und Schwaben hinein. Wohin sie kamen, pflanzten sie wohl ihre Freiheitsbäume und nannten die Leute Brüder; aber gleichzeitig ließen sie sich ungeheure Geldsummen bezahlen, Lebensmittel und andere Bedürfnisse liefern. Trotzdem raubten und plünderten sie dann noch obendrein. Anfangs hatten die Leute sie mit Begeisterung empfangen; jetzt verwünschten sie die Räuber und Peiniger und rächten sich an ihnen, wo sie konnten. Der Krieg am Rheine wogte hin und her; bald siegten die Franzosen, bald die Österreicher, bis endlich das linke Rheinufer von den Franzosen dauernd behauptet wurde. 15. Das neue französische Kaisertum. Napoleon Bonajiarte, der Sieger in Italien. Durch die französische Revolution waren viele der alten Grundsätze umgestoßen worden. So auch int Heeresdienste. Alle Adligen waren, wenn sie untauglich erschienen, aus den Offiziersstellen beseitigt worden. Dafür rückten Bürgerliche ein, begabte Leute, einerlei was sie vorher gewesen waren: Advokaten, Kaufleute, Stall-jungen u. a. Ein befähigter Unteroffizier konnte binnen kurzem Oberst, ja sogar General werden, wenn er nur zu siegen verstand. Wirklich wurden unter den neuen Männern große Feldherren gefunden; sie waren sämtlich jung, meist noch nicht dreißig Jahre alt. Einer aber sollte sie alle überragen und vor allem überleben. Als der Frühling von 1796 anbrach, übertrug die Regierung den Oberbesehl über die „Armee von Italien" dem siebenundzwanzigjahrigen General Napoleon Bonaparte. Der junge Feldherr fand ein Heer von zuchtlosen, verhungerten und zerlumpten Soldaten vor. Aber binnen kurzer Zeit hatte er die Ordnung hergestellt und hielt sie mit eiserner Gewalt aufrecht. Dann überschritt er mit feiner Armee die Alpen. Das österreichische .Heer wurde überall von ihm geschlagen. Stadt aus Stadt, Festung auf Festung fiel in seine Hand. Neue Armeen kamen aus Österreich; sie wurden besiegt. Oberitalien war erobert, und Bonaparte stand schon in Steiermark: da schloß -der deutsche Kaiser Franz 1797 den Frieden von Camposormio, in
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