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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 5

1911 - München : Oldenbourg
Die Germanen. 5 Westen bis etwa an die Weser, bzw. die Nordsee, im Sden bis in die deutschen Mittelgebirge (von den Rmern Hercynischer Wald genannt) und im Osten bis der die untere Weichsel. Die Rhein- und Donaugebiete, besonders die Sddonaulnder, waren bis in die La Tenezeit^) im Besitze der Kelten, die sich jedoch in den Grenzstrichen mit ger-manischen Bestandteilen vermischt haben drften. Whrend der Kaiser-zeit bildeten im groen und ganzen Rhein und Donau die Grenzen des Rmerreiches gegen die freien Germanen, da die letzteren bereits im Vordringen gegen Sden und Westen begriffen waren und sich zu-nchst auf Kosten der Kelten, dann der Rmer auszubreiten suchten. Doch hielten die von den Rmern besetzten und romanisierten Gebiete bis ins 4., teilweise sogar bis ins 5. Jahrh. dem Sd- und Westwrtsdrngen der Germanen stand. 2. Klima und Produkte. Germanien galt bei den Rmern als rauhes, unwirtliches Land, mit Wldern und Smpfen bedeckt und von einem trben, kalten Himmel berspannt. Die wenigen fruchtbaren Gebiete trugen Getreide und Flachs, ferner Kraut und Rben sowie unedles Obst (agrestia poma, d. h. Obst, das nicht so fein war wie die edlen Sorten Italiens). Die Bewohner zchteten hauptschlich Pferde, Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen. Am wichtigsten waren die unansehnlichen, struppigen, aber ausdauernden P f e r d e, so da die germanische Reiterei als Feind ebenso gefrchtet, wie als Soldtruppe von den Rmern gesucht wurde. Die Wlder bargen viel Wild (Ur, Elen, Br, Hirsch zc.) und zahlreiche Raubvgel; die Strme, Bche und Teiche lieferten Fische und Krebse. Die Bodenschtze nutzte man wenig aus; hchstens das Salz gewann man in nennenswerter Menge. Dagegen wurde Eisen gerne von den Nachbari:, den Kelten und Rmern, eingehandelt; die Stahl-schmiede von Ravenna z. B. standen an der Weser und Elbe schon frhzeitig in gutem Rufe. Einen gesuchten Ausfuhrartikel der germanischen Gebiete bildete der Bernstein. Die Bevlkerung Germaniens. Die Germanen^, ausgezeichnet durch hohe, krftige Gestalt, blaue Augen, rtlich-blondes Haar und helle Haut, gehrten zur indogermani-fchen Vlkerfamilie und schieden sich in Nordgermanen (Skandinavier, Normannen), Ostgermancn (Goten, Burgunder, Alanen, Vandalen, *) Vgl. Erster Hauptteil, Einleitung, Urgeschichte. 2) Das Wort Germanen" ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs und bedeutet Nachbarn". Die Bezeichnung deutsch" (diutisc volkstmlich) stammt vom germanischen diut ( Volk) und erhielt seine jetzige Bedeutung im 9. und 10. Jahrh. Mit welsch", abgeleitet von dem Namen bet keltischen Volcae (Walchen), bic sblich von bcn Germanen wohnten, kennzeichnete man in Germanien zunchst nur das fremdartig Klingenbe und verstand darunter anfnglich das Keltische, spter das Romanische, beson-ders das Lateinische, bzw. Italienische.
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