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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
Q Die das Mittelalter beherrschenden Hauptmchte. Gepiden, Heruler, Rugier, Skiren zc. zc.), stlich der Oder, und West-germanen (Jngvonen, Jstvonen und Hermionen), westlich der Oder. Zu den I n g v o n e n (an der Nordseekste) zhlten die Cimbern, die Angeln, die Teutonen, die Sachsen, die Langobarden^), die Chauken, die Friesen und die Bataver, zu den Jstvonen (gegen den Rhein hin) die Brukterer, die Usipeter, die Tenkterer, die Ubier, die Marser, die Su-gambrer und vielleicht auch die Chatten, zu den H e r m i o n e n (in Mittel- oder Jnnerdeutschlaud) die Semnonen, die Sueben, die Hermunduren, die Markomannen, die Quaden und vielleicht auch die Cherusker. Doch waren sowohl die Wohnsitze als die Grenzen der einzelnen Vlkerschaften und Stmme nicht unbedingt fest, sondern verschoben sich wiederholt, so z. B. infolge der Cimbernwandemng. 1. Kleidung, Wohnung und Lebensweise. Die Kleidung bestand ur-sprnglich wohl nur aus Tierfellen; spter kamen wollene oder leinene Gewnder hinzu, die von den Frauen gewebt wurden. Das Gewand der Frau war meist rmellos (mit Rcksicht auf die husliche Ttigkeit) und bei Wohlhabenden mit Purpurstreifen durchwirkt. An den Fen trug man Lederschuhe, die hufig bis der die Knchel herauf mit Riemen verschnrt wurden. Als Wohnung diente während der Wanderung eine Art Zeltwagen; bei dauerndem Aufenthalt er-baute man womglich in der Nhe eines flieenden Wassers Htten (Blockhuser) aus Holz, Lehm oder Fachwerk und deckte sie mit Stroh oder Schindeln. Stall und Scheune befanden sich nicht selten unter demselben Dach wie das Haus. Um das Ganze lag in der Regel ein umzuntes Hof- oder gartenartiges Grund-stck. Neben Einzelgehften und Weilern gab es weitlufig angelegte Drfer; Städte dagegen fehlten vollstndig, denn das Leben in eng aneinander gereihten Husern, wie es die alten Germanen bei den Kelten und Rmern kennen lernten, war ihnen lange Zeit verhat. Die Nahrung bestand in der Hauptsache aus den Ergebnissen der Viehzucht und der Jagd, also aus Fleisch, Milch und Kse; dazu kamen als Nebenkost Brot, Gemse, Hlsen- und andere Frchte, Beeren, Wurzeln u. dgl. Als Lieblingsgetrnke dienten Bier (aus Gerste ohne Hopfen), Obstwein und Met (aus Honig bereitet). Die gewhnliche Beschftigung der freien Germanen waren Jagd und Krieg oder die Vorbereitung darauf, also krperliche und Waffenbungen, auerdem die Teilnahme am staatlichen Leben, an der Rechtspflege und an den ffentlichen Festen. Die Haus- und Feldarbeit berlieen die Männer gerne den Frauen und Alten, den heranwachsenden Kindern sowie den Knechten und Mgden. 2. Die Stellung der Frau entsprach derjenigen bei den Rmern (in ihrer guten Zeit; vgl. Erster Hauptteil S. 153). Allgemein begegnete man den Frauen mit Achtung und Ehrfurcht, besonders den P r i e st e r i n n e n. Die Brautgabe, die der Mann seiner zuknftigen Gattin darbrachte, bestand in Rindern, einem Streitro und einem Schild nebst Speer und Schwert, um anzudeuten, da die Braut in den Pflichtenkreis eines Landwirtes und Kriegers eintrete. Das Familienleben war rein, die Kindererziehung streng. Frauen und Kinder 1) Die Langobarden saen ursprnglich an der unteren Elbe, schlssen sich aber während der Vlkerwanderung den Ostgermanen an.
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