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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 43

1911 - München : Oldenbourg
Karl d. Gr. Auere Verhltnisse. 43 einem rechten Nebenflu der Ems), ehe das freiheitliebende Volk den Widerstand aufgab und die Mehrzahl der Vornehmen, darunter auch Widukiud, sich taufen lie (785). Acht Jahre spter griffen die Nordalbinger, 793 die unter den bisherigen Kmpfen wenig gelitten hatten, in Verbindung mit den Friesen abermals zu den Waffen, konnten jedoch das Schicksal ihres Volkes nicht mehr abwenden. Nach elfjhrigem Ringen muten auch 804 sie sich fgen. Schlielich verpflanzte Karl zahlreiche schsische Familien nach Franken und siedelte dafr frnkische Kolonisten in Sachsen an. Fr die Erhaltung und Verbreitung des Christentums sorgten eine Anzahl Klster und acht (damals oder spter) neuerrichtete Bistmer, nmlich Halberstadt, Paderborn, Minden, Mnster, Osnabrck, Hildesheim, Verden und Bremen. Die kirchliche Oberaufsicht fhrten Mainz und das zum Erzbistum erhobene Kln. Als dann allmhlich ein neues Geschlecht heranwuchs, erwiesen sich die Sachsen als treue Anhnger des Reiches und der Kirche. Schon nach etwa 20 Jahren ging aus dem Kreise des schsischen Volkes das herrliche Gedicht Heliand hervor, das durch seine herz-innige Auffassung des Heilandes und seine groartigen Naturschilderungen zu den wertvollsten Blten altdeutscher Dichtung gehrt. Fr die weitere Entwicklung des Deutschtums war die Einverleibung der Sachsen ins Frankenreich besonders deshalb wichtig, weil dadurch die staatliche und kirchliche Vereinigung Hoch- und Niederdeutschlands hergestellt wurde. 2. Die Unterwerfung der Langobarden (774). Auf Wunsch seiner Mutter hatte Karl ebenfalls eine Tochter des Langobardenknigs Desiderius geheiratet, aber nach einjhriger Ehe wieder berftoen1). Deshalb wollte Defiderius den Papst Hadrian I. zwingen, die unmndigen Shne des verstorbenen Karlmann zu Frankenknigen zu salben. Hadrian weigerte sich und erbat, als er von den Langobarden bedroht wurde, frnkische Hilfe. Karl berschritt nun die Alpen, ntigte den Desiderius in P a b i a 774 zur bergabe und bemies ihn in ein Kloster. Hierauf bereinigte der Sieger das langobardische Gebiet mit dem frnkischen und fhrte fortan selbst den Titel König der Langobarden". Kurz zubor hatte er auch den Bund mit dem Papste erneuert, die Pippinfche Schenkung besttigt und gleichfalls die Wrde eines Patrizius der Rmer angenommen. 3. Der Feldzug nach Spanien (778). Auf dem Reichstag zu Paderborn (777) erschien eine arabische Gesandtschaft mit dem Statthalter bort Barcelona an der Spitze und bat um Untersttzung gegen den Omaijaden Abderrhman, der sich zum selbstndigen Kalifen von Cordba gemacht hatte. Karl folgte dem Rufe, zog mit einem groen Heere nach Spanien, konnte indes schon Saragossa (am Ebro) nicht erobern. Da inzwischen die 778 Sachsen sich emprten und die christlichen Basken (zu beiden Seiten der westlichen Pyrenen) feindlich gegen die Franken auftraten, mute Karl unberrichteter Dinge wieder umkehren, wobei seine Nachhut unter dem l) Karls zweite Gemahlin war eine alamannische Prinzessin, namens Hildegard.
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