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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 45

1911 - München : Oldenbourg
Karl d. Gr, uere Verhltnisse. 45 Weil nun Karl der Erbe des bayerischen Herzogtums geworden war, mute er auch dessen Pflichten, nmlich den Grenzschutz im Sdosten, auf sich nehmen. Deshalb zog er mit einem Reichsheer von Regensburg donan-abwrts und lie gleichzeitig seinen Sohn Pippin von Italien aus gegen die Avaren vordringen. Karl selbst gelangte bis an die Raab, wurde 791 jedoch durch einen Aufstand der Sachsen zurckgerufen; Pippin vollendete hierauf das Werk seines Vaters, erstrmte die mit reichen Schtzen ange-fllten Ringes der Avaren und schlug die letzteren selbst wiederholt so 796 grndlich, da die geringen Reste dieses Volles sich bald unter den nach-drngenden Sdflaven verloren. Das eroberte Gebiet (ursprnglich bis zur Thei, spter nur bis zur Raab) wurde mit bayerischen Kolonisten besetzt und als Mittelpunkt fr die Missionsbestrebungen unter den Sdflaven Salzburg zum Erzbistum erhoben2). 798 Gelegentlich dieser Feldzge befate sich Karl mit dem Plane, Main und Donau durch einen Kanal zu verbinden. Doch blieb die begonnene fossa Carolina unvollendet. Erst König Ludwig I. von Bayern verwirklichte den Gedanken Karls durch die Anlage des Ludwig-Donau-Mainkanals (1846). 6. Die Kmpfe mit den Staden und Dnen. Die Slaven, soweit sie mit den Germanen damals in Berhmng kamen, waren entweder Sd flaven (Kroaten, Slovenen, diese auch Winden genannt) oder Nord-flaven (Wenden3). Zu den letzteren gehrten die Tschechen (in Bhmen), die Sorben (zwischen Saale und Elbe), die Wilzen (zwischen Elbe und Oder), die Obotriten (im heutigen Mecklenburg) u. a. Wenn sich Karl auch im allgemeinen damit begngte, da diese Stmme (unter Beibehaltung der einheimischen Fürsten und bisherigen Verwaltung) die frnkische Oberhoheit anerkannten, so bahnte er doch die sptere, wenigstens teilweise feit 805 Germanisierung der slavischen Lnder an, die zu den wichtigsten Taten der Deutschen im Mittelalter gerechnet werden mu. Die Dnen beunruhigten, besonders unter ihrem König Gottfried, wiederholt f810 die frnkischen Ksten und untersttzten die aufrhrerischen Sachsen. Die Kmpfe Karls mit den Dnen endeten damit, da Gottfrieds Nachfolger die Schlei als Grenzflu anerkannte. 7. Die Sicherung der Reichsgrenzen. Ganz besondere Sorgfalt wid-mete Karl dem Grenzschutz. Dazu dienten ihm die sog. Marken. Es waren dies Gebiete, deren Bewohner stets kriegsbereit sein muten und einem hervorragend waffentchtigen und tatkrftigen Beamten, dem Mark- 1) Die Ringe" waren kreisfrmige, aus Wllen und Verhauen hergestellte Befestigungen, die umfangreiche Niederlassungen der Avaren umschlossen. 2) Auer Kln (s. S. 43) und Salzburg erhob Karl d. Gr. auch noch Trier zum Erzbistum. 8) Das Wort Wenden (Winden)" bedeutet wahrscheinlich die Weidenden", also Viehzchter (Nomaden).
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