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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 60

1911 - München : Oldenbourg
60 Die wichtigsten Erscheinungen i. d. auerfrnkischen Lndern. bergetretenen Fhrer Rollo (Rolf, spter Robert genannt) mit diesen Lndern 912 (Normandie und Bretagne) geradezu belehnte. Die letzten karolingischen Herrscher (Ludwig d. berseeische, Lothar und Ludwig d. Faule) waren kaum mehr als Schattenknige, da die ausschlaggebende Macht in den Hnden des hohen Adels lag. Mit Ludwig d. Faulen (f 987) erlosch die knigliche Linie, da dessen berlebender Oheim Karl von Niederlothringen die deutsche Lehensherrlichkeit 918 anerkannt hatte. Die westfrnkische (franzsiche) Krone fiel an Hugo Kapet, Herzog von Franzien (insula Franciae, ile-de-France). Rckblick und Ergebnisse. Trotz der geist- und kraftvollen Ttigkeit Karls des Groen war die staatliche Zusammenfassung der abendlndischen Christenheit milungen und die Entstehung nationaler Teilreiche (Ost- und Westfranken, Burgund und Italien) vor sich gegangen; doch blieb die Vorstellung von einer hchsten weltlichen Macht (Kaisertum) und einer hchsten geistlichen (Papsttum) erhalten. Im Innern dieser Teilreiche hatte die Ausbildung des Lehens-Wesens einen unaufhaltsamen Verfall der Knigsmacht und eine zum Teil auf das wiedererwachende Stammesbewutsein sich sttzende Er-starkung des Stammesfrstentums und der groen Vasallen im Gefolge. Auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet bewirkte die Entwicklung des kriegerischen Vasallentums und die Abnahme des wehrfhigen und wehr-Pflichtigen freien Bauernstandes eine schrfere Scheidung der Stnde. Die Zersplitterung und Ohnmacht der staatlichen Gewalt sowie die fort-whrenden inneren Wirren lieen schlielich die frnkischen Einzelreiche zu einer fast wehrlosen Beute des Auslandes (der Normannen, Slaven, Ungarn und Sarazenen) werden. In geistiger und sittlicher Beziehung verursachten die unaufhrlichen ueren und inneren Kmpfe mit ihren Begleiterscheinungen (Unsicherheit, Untreue, Mord, Raub, Plnderung u. dgl.) gegen Ausgang der Karolingerzeit einen Rckgang der Bildung und eine bedenkliche sittliche Entartung. Doch blieben besonders die Klster Sttzpunkte geistigen und sittlichen Lebens. Auch finden sich Anstze zu literarischer Ttigkeit in deutscher Sprache. Zu nennen sind: Das Wessobrunner Gebet und das Gedicht Muspilli (Weltbrand), beide in altbayerischer Mundart; der Heliand und der Krist, sog. Evangelien-Harmonien, erstere in schsischer, letztere in frnkischer Mundart; das Ludwigs-lieb, gedichtet auf den Sieg des westfrnkischen Knigs Ludwig Iii. (t 862) der die Normannen (in frnkischer Mundart). Die wichtigsten Erscheinungen in den auerfrnkischen Lndern. 1. Die Normannen. Um dieselbe Zeit etwa, als durch die karolingische Reichsbildung die Wanderung der Ost- und Westgermanen ihren endgltigen Abschlu fand,
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