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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 66

1911 - München : Oldenbourg
66 Die Zeit der schsischen Kaiser. zur Huldigung. Dann belagerte er noch im gleichen Jahre den Bayern-herzog Arnulf I. in Regensburg, begngte sich aber mit einem Vergleich, der ihm die Anerkennung seiner Knigswrde in Bayern ebenfalls sicherte. Einige Jahre spter, als das Westfrnkische Reich durch innere 925 Kmpfe geschwcht wurde, gewann Heinrich auch Lothringen ans Deutsche Reich zurck, indem er den dortigen Herzog Giselbert mit seiner Tochter Gerberga vermhlte. Freilich fgten sich die Herzge nur deshalb, weil ihnen Heinrich in der inneren Verwaltung ihrer Lnder fast vollstndig freie Hand lie, auch der Kirche gegenber, und lediglich verlangte, da ihn die Herzge als Oberlehensherrn anerkannten, die Reichstage besuchten und Heeresfolge leisteten. War somit die Wiederherstellung der Reichs-einheit zunchst nur eine rein uerliche, so wurde doch der Auflsung Deutschlands in selbstndige Stammesfrstentmer vorgebeugt und die Grundlage fr einen spteren Ausbau des Reiches geschaffen. Militrische Reformen. Nunmehr wandte sich Heinrich seiner zweiten Aufgabe zu, nmlich Sicherung der Reichsgrenzen. Da er indes die Herzge nicht zu einem einheitlichen Vorgehen bewegen konnte, mute er sich im allgemeinen auf den Schutz seines Stammlandes Sachsen beschrnken. Dessen Hauptfeinde waren die U n g a r n. Gegen dieses leichtbewegliche Reitervolk fehlten in Sachsen vor allem Zufluchtsorte fr die gefhrdete Bevlkerung und eine den Ungarn an Beweglichkeit gleichkommende Truppengattung. Um nun Zeit fr die Durch-fhrung seiner militrischen Plne zu gewinnen, benutzte Heinrich die zufllige Gefangennahme eines ungarischen Huptlings (924) und schlo gegen Freilassung desselben und Zahlung eines jhrlichen Tributs mit den Ungarn einen neun-jhrigen Waffenstillstand. Dann arbeitete der König eifrig an der Er-richtung fester Sttzpunkte: Vorhandene Burgen wurden ausgebaut, neue angelegt, Klster, bischfliche und knigliche Pfalzen sowie wichtigere Ortschaften ummauert it. dgl. Ferner verlegte man Versammlungen, Mrkte, Gottesdienste 2c. in die festen Pltze und bestimmte, da von je neun Mann der benachbarten Be-vlkerung einer innerhalb der Mauern seinen stndigen Wohnsitz nehmen msse; daselbst wurde auch ein Drittel der Feldfrchte aufbewahrt. Um diese Sttz-punkte herum entstanden spter grere Städte wie Goslar, Hildesheim, Merseburg, Quedlinburg u. a. Gleichzeitig betrieb Heinrich die Schaffung eines berittenen Basallenheeres, indem er seine Lehenstrger im Reiterdienst aus-bildete und sie veranlate, ihre Afterlehenstrger ebenfalls dazu heranzuziehend) Dies bewirkte auch in Deutschland eine Weiterbildung des Lehenswesens. 2. Auere Verhltnisse. Nachdem sich Heinrich eine entsprechende Wehrmacht geschaffen hatte, bte er sie durch Kmpfe gegen die Staden, womit der Sachsenstamm die von Karl d. Gr. begonnene Kolonisierung der stlichen Gebiete wieder aufnahm. Zunchst unterwarf Heinrich die x) Das gleiche tat etwa um dieselbe Zeit und aus den nmlichen Grnden Herzog Arnulf von Bayern. Da aber das aus Berufskriegern mit kostspieligen Rstungen be-stehende Reiterheer sehr teuer zu stehen kam, erlaubten sich sowohl der König als der Bayernherzog, besonders der letztere, wiederholt Eingriffe in das Kirchengut. Deshalb erhielt Arnulf von geistlicher Seite den Beinamen der Bse". I
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