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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 108

1911 - München : Oldenbourg
108 Die Zeit der Hohenstaufen und der Kreuzzge. England zu gehen. Nun bertrug Friedrich die Regentschaft im Reiche seinem lngst zum Nachfolger gekrnten Sohne Heinrich und trat die ge-plante Heerfahrt ins Morgenland an, fand aber hiebei im Flusse Saleph tll90 (im sdlichen Kleinasien) den Tod. So endete er seine reiche Heldenlauf-bahn, wie er sie begonnen1): mit einem Kreuzzug. Die Begrbnissttte Barbarossas ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Deshalb lie ihn die sptere Sage, die sein Andenken mit dem seines gleichnamigen Enkels (Friedrich Ii.) vermengte, gar nicht sterben, sondern bis zu seiner Wiederkehr irgendwo im Verborgenen schlummern; ein Beweis, wie tief und unauslschlich sich das Bild des ritterlichen Staufenkaisers dem deutschen Volksbewutsein eingeprgt hat (vgl. Karl d. Gr. und Kaiser Friedrich Ii.). Heinrich Vi. (1190-1197). Heinrich Vi. besa den klaren, zielbewuten Herrschergeist und die hohe staatsmnnische Begabung seines Vaters, bertraf ihn sogar an rck-sichtsloser Entschlossenheit und unermdlicher Tatkraft, entbehrte aber dessen persnliche Liebenswrdigkeit und ritterliche Gromut. Unter ihm erreichte die Kaisermacht, wenn auch nur vorbergehend, ihren Gipfel-Punkt. 1. Heinrichs Ttigkeit in Deutschland. Bald nach Barbarossas Auf-bruch zum Kreuzzug war Heinrich der Lwe, seinem Versprechen untreu, aus England zurckgekehrt und hatte Unruhen in Niederdeutschland er-regt. Diese erweiterten sich während der ersten italienischen Heerfahrt 1191/2 König Heinrichs zu einer ausgedehnten norddeutschen Frstenverschwrung, mit der dann König Richard Lwenherz von England, der Schwager Hein-richs des Lwen, ferner der Papst und die Normannen in Verbindung traten; letztere, weil sie von der deutschen Herrschaft nichts wissen wollten. Zum Glck bekam jedoch Kaiser Heinrich den Hauptgegner Richard Lwen-herz in seine Gewalt^) und sprengte durch die Drohung, ihn an Philipp (Ii.) August von Frankreich auszuliefern, nicht blo den kaiserfeindlichen Frsten-bund sondern zwang auch den englischen König zur Anerkennung der deut-scheu Lehensherrlichkeit und zur Zahlung eines ungeheuren Lsegeldes. Inzwischen hatte sich Heinrichs des Lwen Sohn, Heinrich der Lange, mit der Base des Kaisers, Agnes von der Pfalz (s. Stammtafel), heimlich !) Friedrich hatte noch als Herzog von Schwaben schon am sog. zweiten Kreuzzug hervorragenden Anteil genommen. 2) Richard Lwenherz hatte sich während des dritten Kreuzzuges mit dem König Philipp Ii. August von Frankreich entzweit und den Herzog Leopold (V.) von sterreich schwer beleidigt. Als ihn nun auf der Heimkehr ein Sturm an die Kste von Aquileja verschlug, suchte er, als Pilger verkleidet, durch Deutschland zu gelangen, wurde aber erkannt, von Herzog Leopold gefangen und an Kaiser Heinrich ausgeliefert. Dieser hielt ihn dann auf der Burg Trifels (in der Rheinpfalz) lngere Zeit in Haft (Sage vom Snger Blondel).
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