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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 141

1911 - München : Oldenbourg
Rudolf von Habsburg. 141 tiges groslavisches Reich schaffen, das Nord- und Sdflaven zusammen-fate und eben deshalb den deutschen Fürsten gefhrlich erschien. Darum beschlossen sie auf einem Reichstag zu Nrnberg, König Rudolf solle 1274 alles seit 1245 verloren gegangene Reichsgut wieder in Besitz nehmen". Ottokar, gegen den dieser Beschlu in erster Linie gerichtet war, fgte sich nach einigem Widerstande und gab die Neuerwerbungen heraus. Als er indes bald darauf abermals die Waffen erhob, verlor er auf dem March- 1278 selb (bei Drnkrut unweit Wien) Sieg und Leben1). Rudolf ordnete nun die Verhltnisse in der Weise, da er Ottokars Sohn Wenzel Ii. im Besitze Bhmens und Mhrens belie, sterreich, Steiermark und Krain 1282 mit Zustimmung der Kurfrsten seinen Shnen A l b r e ch t und Rudolf, Krnten seinem Waffengenossen Meinhard von Grz-Tirol bertrug. So legte König Rudolf den Grund zur Habsburgischen Hausmacht. Eine Doppelheirat (zwischen Wenzel Ii. und einer Tochter Rudolfs einerseits, zwischen Rudolfs gleichnamigem Sohne und der Schwester Wenzels anderseits) befestigte den Frieden und erffnete den Habsburgern zugleich Erbaussichten auf Bhmens und Mhren. 3. Innere Politik. Ein groes Verdienst erwarb sich König Rudolf um die Sicherung des Landfriedens. Besonders in Thringen und am Rhein brach er zahlreiche Raubburgen und lie viele Raubritter hinrichten. So sehr dies nun den Stdten zugute kam, erregte Rudolf anderseits auch wieder Mistimmung bei den Brgern, weil er ihnen eine besondere Vermgenssteuer, den dreiigsten Pfennig (3v3/0 des Vermgens) auferlegen wollte. Die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit benutzten verschiedene Betrger, um sich fr den verschollenen" Kaiser Friedrich (Ii.) auszugeben und Aufstnde^) zu erregen. Wenig Glck hatte der König mit dem Bestreben, das nach dem Untergang der Hohenstaufen verfallene Herzogtum Schwaben wiederherzustellen und an sein Haus zu bringen; die meisten territorialen Herrschaften in Schwaben, wie die Grafen von Wrttemberg, die Markgrafen von Baden, viele Städte, Ritter u. dgl. behaupteten ihre Reichsunmittelbarkeit. Nach einem tatenreichen Leben starb Rudolf hochbetagt in Speyer und wurde int dortigen Dome neben Philipp von Schwaben beigesetzt (vgl. Kerners Gedicht Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe"). x) Vg. Grillparzers Drama König Ottokars Glck und Ende". 2) Um den jungen Bhmenknig noch fester an sein Haus zu fesseln, sprach ihm Rudolf (zu Erfurt) auch die zwischen Bayern und Bhmen strittige (siebente) Kurstimme endgltig zu. 3) Ein solcher falscher Friedrich", Dietrich Holzschuh (Tile Kolup), fand z. B. in den rheinischen Stdten groen Zulauf, wurde aber von König Rudolf als Betrger und Ketzer verbrannt.
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