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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 169

1911 - München : Oldenbourg
Friedrich Iii. 169 Westschweiz und besonders das Elsa entsetzlich verheerten. In den nchsten Jahrzehnten bten die Habsburger ihre letzten schweizerischen Besitzungen ein und verzichteten schlielich in der Ewigen Richtung" auf alle 1474 Ansprche an eidgenssische Gebiete. Seitdem gehrte die Schweiz nur noch dem Namen nach zum Reiche. Bei dem Zerfall des lteren Knigreichs Burgund im 9. Jahrh. war die stliche Freigrafschaft (Franche-Comte) ein deutsches, das westliche Herzogtum (Bourgogne) ein franzsisches Lehen geworden. Letzteres kam 1363 an eine Seitenlinie des franzsischen Knigshauses. Diese erwarb nach und nach durch glckliche Heiraten und kluge Politik eine Reihe teils deutscher teils franzsischer Lehen, wie die Freigrafschaft, Luxemburg und die sog. Niederlande, die damals zu den reichsten *) und wirtschaftlich bestentwickelten Gebieten Europas gehrten. So bildete das Neubur-gundische Reich einen mchtigen, einflureichen Zwischenstaat zwischen Deutschland und Frankreich. Derzeitiger Inhaber war der Herzog Karl der Khne (14671477); er trachtete die durch Lothringen und das Elsa getrennten Teile seines Gebietes zu verbinden und in ein unab-hngiges Knigreich umzuwandeln. Zu dem Zweck erbat Karl vom Kaiser die Belehnung mit dem (seit 1473) erledigten^) Herzogtum Lothringen und die bertragung der Knigswrde, wofr er die Vermhlung seiner einzigen Tochter und Erbin Maria mit Maximilian, dem Sohne Friedrichs Iii., anbot. Doch zerschlugen sich die Verhandlungen zwischen dem Kaiser und dem Herzog vorlufig, worauf Karl eigenmchtig Lothringen an sich zu reien versuchte. Nun reizte der franzsische König die Schweizer gegen Burgund auf. Tatschlich erlag Karl der Khne den Eidgenossen bei Granson, dann einige Monate spter bei Mutten3) und verlor 1476 schlielich gegen die vereinigten Lothringer, Elssser und Schweizers Sieg und Leben bei Nancy. Jetzt vollzog Karls Erbin Maria ihre ge- 1477 plante Vermhlung mit Maximilian, starb aber schon 1482 mit Hinterlassung eines vierjhrigen Sohnes Philipp (spter der Schne" genannt). In dem nun entbrennenden Erbschaftsstreit mute Maximilian die Bour- x) Auf den hauptschlich durch Industrie und Handel erworbenen Reichtum deutet auch der von Herzog Philipp dem Guten (1429) gestiftete Orden vom goldenen Vlie" hin. 2) Der Mannesstamm der Herzogsfamilie war (1473) erloschen; das Herzogtum fiel dann an eine weibliche Seitenlinie, von der das (jetzt in Osterreich regierende) deutsche Haus Lothringen (Toskana) sowie das franzsische Geschlecht Guise abstammten. 8) Granson liegt westlich, Murten stlich vom Neuenburger See. 4) Seit der Zeit galten die Schweizer als die besten Fukuppen der Welt und begannen, sich als sog. Reislufer, d. h. Leute, die eine Kriegsreise liefen" (also Sld-ner), an auswrtige Mchte zu verdingen. Besonders die franzsischen Könige hielten sich mit Vorliebe eine Schweizergarde.
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