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1. Charakterzüge aus dem Leben des deutschen Kaisers und Königs von Preußen Friedrich - S. 102

1892 - Langensalza : Greßler
102 falls stürmisch begrüßt, die kaiserlichen Töchter; in einer dritten der Adjutant und der englische Arzt. Der Zug ist vorüber. Aber die Menge weicht und wankt nicht. Alle schauen nach dem Schlosse herüber, Thränen schimmern in unzähligen Augen — ach, niemand von all den Tausenden weiß, ob er das edle, liebe Antlitz Friedrichs noch einmal erblicken wird! — Kaum einen Monat später sank die purpurne Standarte auf den Zinnen des Schlosses Friedrichskron, und Alldeutschland verhüllte sein Haupt und beweinte seinen Frühlingskaiser.« --------- Erschütternd wirken die Worte, welche der kranke Kaiser seinem Sohne Wilhelm (jetzigem Kaiser Wilhelm Ii.) eines Tages auf ein Blatt Papier schrieb. Sie lauteten: »Lerne leiden, ohne zu klagen; das ist das einzige, was ich Dich lehren kann.« Diese wenigen Worte des frommen Dulders enthalten die ganze ergreifende Leidensgeschichte unseres toten Kaisers. Delbrück in seiner mehrerwähnten Schrift erzählt folgendes: »Am 3. Juni hatte ich den letzten Empfang beim kranken Kaiser im Park des Schlosses Friedrichskron. Der Kaiser saß in dem kleinen Ponywagen und fuhr langsam vorwärts durch die breiten Aleeen, während ich nebenherging und ihm einiges vortrug. Zuweilen hielt er an, um etwas aufzuschreiben und gab mir endlich das Papier zum Andenken. Es ist die unverändert feste, etwas steile Handschrift der gesunden Tage. Eine Anekdote, die ich ihm erzählte, rief auf seinem Gesichte helle Heiterkeit hervor. Ein kleiner Auftrag, den ich im Anschluß an diese Unterredung erhielt, hatte zur Voraussetzung, daß der Kaiser doch noch eine geraume Zeit zu leben gedenke. Die Gesichtsfarbe schien mir sogar besser,
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