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1. Kulturbilder aus Deutschlands Vergangenheit - S. 251

1890 - Leipzig : Gräbner
31. Entwicklung der deutschen Sprache. 251 Wie Habacuck sagt der Prophet: Frefel und gewalt geht für recht; Der gottloß obervortheilt schlecht." U. s. w. Luthers Sprache ist mit wenig Abweichungen noch die uusrige; sie ist die Sprache, in der unsre größten Dichter ihre unsterblichen Schöpfungen geschrieben haben. Aber im 17. und 18. Jahrhundert hatte das Neuhochdeutsche uoch manche Gefahr zu bestehen, die es zu untergraben drohte, ehe es zu uns kam. Vor allen Dingen war es die zur Zeit des dreißigjährigen Krieges entstandene Nachahmungssucht der Deutschen, welche der edlen Sprache Luthers den Untergang drohte. Ein Heer von italienischen, spanischen, französischen und lateinischen Wörtern drängte sich mit den vielen fremdländischen Kriegern in Deutschland ein. Wie sehr das Deutsche zur Zeit des dreißigjährigen Krieges mit fremden Wörtern untermischt war, zeigt uns folgender Brief Wallensteins an den Kaiser: „--------------So hat sich der König*) bei dieser impressa (italienisch: Unternehmung) gewaltig die Hörner abgestoßen, indem er allen zu verstehen gegeben, er wolle sich des Lagers bemächtigen oder kein König sein, er hat auch damit sein Volk über die Maßen discouragiret (französisch: entmutigt), daß er sie so hazardosamente (spanisch) angeführt, daß sie in vorfallenden Occasionen (lat.: Gelegenheiten) ihm desto weniger tränen werden, und ob zwar Ew. Maj. Volk valor (ital.-span.: Macht) und courage (franz.: Mut) zuvor überflüssig hat, so hat doch diese occasion sie mehr assecuriret (lat.: versichert), indem sie gesehen, wie der König, so alle seine Macht zusammengebracht, repussirt (franz.: zurückgeschlagen) ist worden, daß Praedicat (lat.: Bezeichnung) invictissimi (lat.: unbezwiuglich) nicht ihm, sondern Ew. Majestät gebühret." Ein Dichter der damaligen Zeit klagt: „Solche Sprach- verkätzerung ist auzeiguug genug der Vntrew, die du deinem Vater- Fremdwör- tersucht. *) Es ist von Gnstav Aböls die Rebe, den Wallenstein bei Nürnberg besiegt hatte.
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