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1. Kulturbilder aus Deutschlands Vergangenheit - S. 260

1890 - Leipzig : Gräbner
260 32. Entwicklung der deutschen Volksschule. und lehret, dem kann man nimmer genug lohnen und mit Gelde bezahlen. Und ich, wenn ich vom Predigtamt ablassen könnte oder müßte, so wollt ich kein Amt lieber haben, denn Schulmeister oder Knabenlehrer sein. Denn ich weiß, daß dieses Werk nächst dem Predigtamte das allernützlichste, größte und beste ist." Wie Luther durch diese Schrist die Neuerrichtung vieler Schulen veranlaßte, so sorgte er aus andere Weise für die Verbesserung des Unterrichts, und zwar hauptsächlich dadurch, daß er seinen Katechismus schrieb. An der Hand dieses Büchleins unterwiesen nicht bloß die Geistlichen, sondern auch die Lehrer die Kinder in den Schulen, und besonders wurde diese Aufgabe den Gehilfen der Pfarrer auf dem Lande, den Küstern, zuteil. Auf diese Weise wurde der Religionsunterricht allgemeiner, und gleichzeitig mußte, da dieser Unterricht sich aus Bibel und Gesangbuch stützte, das Lesen in den Schulen eifriger gepslegt werden. Somit war das Werk der Reformation der Entwicklung der deutscheu Volksschule ungemein förderlich. Aber doch nur allmählich vermehrten sich die Schulen, namentlich auf dem Lande, weil sie hier nur dann eingerichtet werden konnten, wenn sich ein Küster fand, der lesen und schreiben konnte, und wenn die Bauern geneigt waren, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Denn eine Pflicht, die Kinder die Schule besuchen zu lassen, bestand, trotzdem Luther schon daraus hingewiesen, noch nicht. Und als nun gar der Sturm des dreißigjährigen Krieges durch -die deutschen Lande brauste, da begrub er die Anfänge des deutschen Volksschulwesens säst gänzlich wieder in seiner Verwüstung. Nur das eine Gute hatte er im Gesolge, daß den vielen überflüssigen Lateinschulen zum großen Teil ein Ende gemacht wurde, und daß, als man später allmählich wieder anfing, Schulen einzurichten, wirklich deutsche Schulen an ihre Stelle traten. Nach dem dreißigjährigen Kriege singen nun auch mehr und mehr die Fürsten an, sich der Gründung von Schulen anzunehmen. Einer, der sich in dieser Beziehung ein unsterbliches
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