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1. Unser Land - S. 15

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 15 - 19. Die folgenden Zeilen bis zur Deformation. Die nächsten Jahrhunderte waren zumeist von einem wilden Fehdewesen erfüllt. Fast überall war Hader und Kampfgeschrei. Die braunschweigischen Herzöge lagen bald im Streite mit den Erzbischöfen von Magdeburg oder den Bischöfen von Hildesheim, bald mit andern benachbarten Fürsten. Aber auch selbst im eignen Lande gab es zu thun. Einmal galt es die Aumaßung der Vasallen zu unterdrücken, dann wieder den fehdelustigen Adel im Zaume zu halten. Ja selbst mit den Städten lagen sie nicht selten im Streite. Besonders gegen Braunschweig, das immer reicher, mächtiger und selbständiger wurde, erhoben sie die Waffen. Erbteilungen im fürstlichen Hanse gaben auch Veranlassung, daß die Vettern und selbst die Brüder einander mit Krieg überzogen. Dazu kam noch der unaufhörliche Streit zwischen den adeligen Herren und den Bürgern. Von den Burgen und Edelhöfen aus führten die Ritter ihren Kampf gegen den städtischen Kaufmann, sie lagen auf den Heerstraßen im Hinterhalte, überfielen die Warenzüge, töteten deren Begleitung oder schleppten die Bürger in die Verließe ihrer festen Häuser, um ein hohes Lösegelb von ihnen zu erpressen. Dies wilbe Fehdewesen erreichte zuweilen eine unerträgliche Höhe, so daß man mit Recht von einem „täglichen Kriege" sprechen kann. Um aber den Handel zu schirmen und den Kaufmann vor Überfall und Raub zu schützen, verbanden sich die Städte zu Schutz und Trutz unter einander. So entstand unter der Führung Braunschweigs der große Bund der sächsischen Städte, der sich später daun der Hansa anschloß. Trotz der wilden Zeit blühte der Handel, und die Städte wurden reich. Zeugnis davon giebt das Altstadtrathaus zu Brauuschweig, das eins der schönsten Rathäuser in ganz Deutschland ist. In der Kriegführung jener Zeit trat allmählich ein Wandel ein. Die Feuergeschütze kamen zur Anwendung. Die erste Gelegenheit bei welcher in den welsischen Lanben, soweit bekannt, eine „Bleibüchse" benutzt wurde, war die Belagerung der Burg Salzderhelden im Jahre 1365. Unter den Fürsten dieser Zeit muß Heinrich der Friedfertige genannt werden. Er war ein sparsamer und haushälterischer Landesherr, dem wüsten Fehdewesen abhold und eifrig darauf bedacht, die Wohlfahrt feiner Unterthanen zu fördern. So erließ er 1433 ein Laudgruudgesetz, wonach der Bauernstand von drückenden Lasten befreit wurde. In der Folge
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