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1. Unser Land - S. 21

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 21 — dieser Not gebot das kaiserliche Kammergericht die Einstellung der Feindseligkeiten, und die Herzoglichen mußten abziehen. Aber die Erbitterung gegen den Herzog war so groß, daß die Bürger einen Preis auf den Kops des Landesfürsten setzten. Städtische Söldner versuchten es sogar, sich durch einen Überfall bei Dettum der Persou des Landesfürsten zu bemächtigen, aber ein Schäfer rettete den Herzog vor der drohenden Gefangenschaft. Da erklärte Kaiser Rudolf Ii. die Stadt in die Acht. Heinrich Julius begab sich selbst nach Prag an den kaiserlichen Hof, um die Vollstreckung derselben zu bewirken. Der sonst so mißtrauische Rudolf gab sich dem Herzoge so völlig hin, daß er ihn zum Direktor des geheimen Rates ernannte. Als solcher war der Herzog eifrig bestrebt, zwischen Protestanten und Katholiken den Frieden zu erhalten. In Böhmens Hauptstadt traf ihn bei einem von Slavata gegebenen Gastmahle 1613 der Tod. 23. Friedrich Wlrich und der große Krieg. Friedrich Ulrich war ein gutmütiger, schwacher Fürst, der sich gänzlich der Leitung seiner Günstlinge überließ. Eine abermalige Belagerung Braun-schweigs, die er unternahm, blieb trotz heftiger Kampfe Wieberum erfolglos. Die Regierung seines Landes übergab der Herzog dem Geheimrats-Kolleginm, an besseu Spitze Anton von Streithorst trat. Dieses berüchtigte Land-brostenregiment, das dem Lanbe großen Schaben zugefügt, würde 1622 gestürzt. Bald brach der große Krieg ans. Für bett unglücklichen, vertriebenen Friedrich V. von der Pfalz zog der wilde Christian, ein Bruder des regierenden Herzogs, das Schwert. Aber er wurde von Tilly erst bei Höchst am Rhein, dann bei Stadtlohn in Westfalen geschlagen. Dieser Feldherr der katholischen Liga bedrängte nun auch Sachsen. Hier rüsteten sich die Reichsstände zur Abwehr und wählten Christian Iv. von Dänemark zum Kriegsobersten. Derselbe machte Wolfenbüttel zu seinem Hauptquartier. Tilly zog gegen ihn heran und besiegte ihn an einem heißen Augusttage des Jahres 1626 in der blutigen Schlacht bei Lutter am Barettberge. Kurz zuvor war der Herzog Christian zu Wolfenbüttel gestorben. Nun fiel alles Land dem Sieger in die Hänbe. Nur Brann-schweig wehrte durch wieberholte Gelbspenben Belagerung und feinbliche Besatzung von sich ab. Auch Wolfenbüttel würde eingeschlossen. Der kaiserliche General Pappenheim stattete die Oker durch einen großen Damm auf und setzte bctburch die niedrig gelegene Stadt unter Wasser. Daher mußte sie sich im Dezember 1627 ergeben. Tilly war nun Herr im
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