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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 21

1884 - Flensburg : Westphalen
21 undurchlässige Schicht macht ihn kaltgründig und bewirkt in trockenen Zeiten, weil die Feuchtigkeit von unten fehlt, ein augenblickliches Vertrocknen der Kulturpflanzen. Endlich am westlichen Fuß der Heiderücken, wo der Heidesand die Marsch berührt, bildet sich die grasreiche Sand mar sch, die z. B. im Südosten der Stadt Tondern eine marschähnliche Fruchtbarkeit annimmt. Für Heideebenen und Sandmarsch zusammen ist landwirtschaftlich der Name V o r g e e st üblich geworden. Die Sandmarsch geht an Stellen ganz allmählich in die eigentliche Marschbildung über, doch werden häufig beide Landschaften durch ein graswüchsiges Grüulaudsmoor von einander geschieden, welches man zuweilen die Vormarsch nennt. Der mittlere Landstrich hat demnach größtenteils einen s a n-digen, unfruchtbaren Boden. Man trifft hier viele Gegenden, wo sich unübersehbare Heideflächen in trüber Einförmigkeit über Ebenen und Anhöhen hinziehen, so daß der ganze Gesichtskreis einen dunklen, bräunlichen Wiederschein darbietet. Die Wege sind oft nichts weiter als Wagenspuren, die sich in verschiedenen Richtungen durch das Heidekraut hinschlängeln. Zu diesem unfreundlichen Bilde passen die vereinzelt stehenden ärmlichen Hütten, das niedrige Gestrüppe und verkrüppelte Eichengebüsch, sowie auch die kleinen ausgearteten Schafe, die an dem spärlichen Gras und den jungen Sprossen der Heide sich genügen lassen. Noch unheimlicher sind solche Strecken, wo die Oberfläche bloß aus Flugsand besieht, den die Winde bald hier, bald dort zu Hügeln auftürmen. Das abschreckende Ansehen wird noch gesteigert durch ausgedehnte Moorsümpfe, welche säst unzugängliche Einöden darstellen, und durch große Hochmoore, die schon in der Ferne an den ausgemauerten Torfhaufen zu erkennen sind. Ein Fremder, der von Schleswig-Holstein als von einem „gesegneten Lande" gehört hat, wird nicht wenig überrascht werden, wenn er mit der Eisenbahn von Neumünster nach Tondern fährt, oder wenn er auf das „wilde Moor" südöstlich von Rendsburg versetzt würde zc .*) *) Die größten Heide st recken sind : Tangstedter Heide, nördlich von Hamburg, Segeberger Heide, zwischen Segeberg und Bramstedt, Lentsördener Heide, zwischen Bramstedt und Barmstedt, Jloh Heide, zwischen Neumünster und Nortors, Lok st edier Heide, nördlich von Kelling-husen, Kropp er Heide, zwischen Rendsburg und Schleswig, Rangstrup Heide, zwischen Apenrade und Ripen, Oxenwad Heide, nordwestlich von .Hadersleben 2c. — Die größten Moore sind: Hemmelmoor bei Quickborn, Königsmoor bei Elmshorn, V a a l e r Moor an der Wilsterau, R e i t m o o r Wischen Haaler Au und Gieselau, das „wilde Moor" zwischen Wehrau und Jevenau, Dosen moor zwischen Neumünster und Bordesholm. B r e k e n-dorfer Moor zwischen Rendsburg und Schleswig, H o h n e r Moor zwischen Sorge und Eider, Ri es um Moor (wiesen) zwischen Bredstedt und Tondern, H o l m m o o r zwischen Flensburg und Apenrade, H v i l b e r g Moor nördlich von Lügumklosler rc. Ohne Moor sind Eiderstedt, Fehmarn, Land Oldenburg rc. (Nach Fack^ Geographie von Schleswig-Holstein.) Moore und Heiden nehmen zusammen 15% der Gesamtfläche ein.
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